Abbruch-Party geplant
Nach 54 Jahren – legendärer Würstelstand macht dicht
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei: Ein berühmter Würstelstand in Linz schließt seine Pforten. 54 Jahre lang war er ein beliebter Treffpunkt.
Ob Käsekrainer, Bosna oder Frankfurter: Zahlreiche Gäste kamen zum Imbiss Kaiser Franz in die Linzer Unionstraße, um sich einen köstlichen Snack zu gönnen.
Jetzt ist das Würstelstandl mit geschichtsträchtigem Name Geschichte. Nach 54 Jahren muss Pächter Franz Wohlmuth seinen Betrieb schließen. "Am 22.3.2024 ist es so weit, der Imbiss wurde von meinem Vermieter verkauft", schreibt Wohlmuth auf seiner Facebook-Seite. Und: "Das Würstelstand-Sterben geht weiter. Hoffe, wir sehen uns ein letztes Mal in der Unionstrasse, da Kaiser freut sich auf viele Gäste."
„Das Würstelstand-Sterben geht weiter.“
Wirtshäuser sperren zu
Personalmangel, hohe Stromrechnungen, gestiegene Lohnkosten: Unzählige Gastronomen mussten in den vergangenen Monaten ihren Betrieb einstellen.
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Imbiss mit Kultcharakter
Seit 2015 führte Wohlmuth das Lokal, das bei vielen Besuchern längst Kultstatus genoss. Gäste des Würstelstands wurden von Kaiser Franz Joseph I. und wehenden Österreich-Fahnen begrüßt. Im Dezember kam dann völlig überraschend die Nachricht von der Kündigung.
Ohne Ankündigung hat der Grundstückseigentümer das Areal, auf dem sich der Imbiss befindet, verkauft. Der Besitzer hat neue Pläne mit der Fläche, angeblich sollen Wohnungen und ein Foodtruck entstehen.
Unklar ist derzeit noch, was mit dem Stand geschieht. Fix ist nur: Wohlmuth wird die beiden angebauten Holzhütten abmontieren. Am 22. März findet jedenfalls eine "Abbruch-Party" statt, wie der leidenschaftliche Gastronom in einem Post ankündigt.
Der findige Unternehmer blickt nur nach vorne und lässt bereits Pläne anklingen. An einem anderen Standort möchte er wieder ein Lokal eröffnen. "Es geht weiter, ein Kaiser gibt nicht auf", erklärt Wohlmuth auf "Heute"-Anfrage. Ein neuer Vertrag werde "kommende Woche" unterzeichnet. Genauere Angaben möchte er nicht machen.
„Es geht weiter, ein Kaiser gibt nicht auf.“
Traditionswirt sperrt zu
Ein Gasthaus mit Geschichte ist Geschichte: Der Regauerhof in Regau (Bez. Vöcklabruck) besteht seit 1853. Jetzt ist vorerst Schluss: Am vergangenen Sonntag öffnete das urige Wirtshaus zum vielleicht letzten Mal seine Türen.
Der 32-jährige Pächter stammt aus Kroatien, arbeitete zuerst zwei Jahre als Kellner, war dann für weitere zwei Jahre der Pächter. Die Gäste schätzten vor allem die italienischen Spezialitäten und die gutbürgerliche Küche.