"Schweren Herzens"
Wirt hat zu viel um die Ohren, muss Lokal zusperren
Ein bekanntes Wirtshaus sagt "Auf Wiedersehen". Grund: Der Betreiber ist nebenbei sehr umtriebig. Nun sucht er einen neuen Pächter.
Na Mahlzeit! Am 1. Juni ist für das bekannte Restaurant "Fiaker" in Laakirchen (Bez. Gmunden) Schluss. Ist oft die Teuerung ausschlaggebend für die Schließung, ist es in diesem Fall anders.
Betreiber Tom Weber gibt als Grund an, dass er nebenbei sehr viel zu tun habe. Der rastlose Lokalchef berät Unternehmen im Gastrobereich, führt zwei Cateringfirmen und ist auch an zwei Firmen aus der Branche in Linz und Freistadt beteiligt.
"Ich hatte zuletzt das Gefühl, ich zerfranse mich", erklärt Weber gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten". Als er vor viereinhalb Jahren das Kaffeehaus Fiaker übernahm, sollte er nur einen neuen Pächter suchen. "Aber immer mehr Leute haben mich gefragt, warum ich es nicht gleich selbst übernehme", so der Gastronom.
„Ich hatte zuletzt das Gefühl, ich zerfranse mich.“
Weber möchte, dass sich die Familie Brandstätter – sie besitzt das Haus – auf die Änderung vorbereiten kann. Die Familie solle genug Zeit für die Suche nach einem neuen Pächter haben.
Wirtshäuser sperren zu
Personalmangel, hohe Stromrechnungen, gestiegene Lohnkosten: Unzählige Gastronomen mussten in den vergangenen Monaten ihren Betrieb einstellen.
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"Ort der Lebensfreude"
"Es war für mich eine wunderbare Zeit", betont der 43-Jährige. "Ich habe das Fiaker geliebt, es war ein Ort der Lebensfreude und der Gemeinschaft. Ich trenne mich nur schweren Herzens davon und danke meinem Team und allen unseren Gästen." 85 Prozent der Besucher seien Stammkunden gewesen. "Der schöne Gastgarten war immer gut besetzt", sagt eine Frau – sie möchte anonym bleiben – , die hin und wieder beim Fiaker gegessen hat, gegenüber "Heute". "Viele Pensionisten hatten im Lokal ihren Stammtisch. Es war ein beliebter Treffpunkt."
Beliebtes Traditionslokal sperrt zu
Auch in der Landeshauptstadt ist ein Traditionslokal bald Geschichte: Erst im Herbst 2022 wurde das In-Lokal Herberstein in der Linzer Altstadt mit viel Geld saniert. Nach 20 Jahren ziehen die Betreiber jetzt einen Schlussstrich. Zusätzlich zu der schwierigen Personallage waren hohe Kosten für das Ende ausschlaggebend. Außerdem habe dem Betreiber die Gastronomie keinen Spaß mehr gemacht.