Welt

Mysteriöse Krankheit in Tansania ausgebrochen – 3 Tote

In Tansania sind drei Personen an einer mysteriösen Krankheit gestorben. Der Ursprung der Infektion ist nicht bekannt.

20 Minuten
Aus Tansania wird eine mysteriöse, tödliche Krankheit gemeldet. Die Symptome ähneln einer Infektion mit dem Ebola- oder dem Marburgvirus.
Aus Tansania wird eine mysteriöse, tödliche Krankheit gemeldet. Die Symptome ähneln einer Infektion mit dem Ebola- oder dem Marburgvirus.
Science Photo Library / picturedesk.com

Experten in Tansania untersuchen eine unbekannte Krankheit im Süden des Landes, der drei Menschen zum Opfer gefallen sind. Insgesamt wurden 13 Fälle in der Gemeinde Ruangwa in der Region Lindi gemeldet.

Die Betroffenen leiden an Fieber, starken Kopfschmerzen, Müdigkeit und Blutungen, insbesondere aus der Nase. Damit ähneln die Symptome jenen, die bei Infektionen mit dem Ebola- oder dem Marburgvirus auftreten. Doch nach Angaben des Gesundheitsministeriums schließen die vorläufigen Ergebnisse der Labortests diese Erreger in diesen Fällen aus.

Neben den 13 Erkrankten, die im Mbekenyera-Gesundheitszentrum behandelt wurden, gibt es "fünf weitere Patienten, die sich in ihren Häusern im Bezirk Kilwa isoliert haben", zitiert Thecitizen.co.tz Aifelo Sichalwe, den Chefarzt des Zentrums. Die Suche nach Kontaktpersonen sei in allen Fällen im Gange.

Mehr Interaktion zwischen Menschen und wilden Tieren

Worauf die Häufung der mysteriösen Fälle zurückzuführen ist, ist laut der tansanischen Präsidentin Samia Suluhu Hassan derzeit noch völlig offen: Forschende seien damit beschäftigt, die Ursache zu finden und Wege zu finden, die Krankheit einzudämmen.

"Wenn es sich um einen oder zwei Fälle gehandelt hätte, hätte man annehmen können, dass es sich um hohen Blutdruck handelt, der die Nerven zum Platzen bringt. Aber bei mehreren Fällen halten wir es für eine mysteriöse Krankheit, die durch die zunehmende Interaktion zwischen Menschen und wilden Tieren verursacht worden sein könnte", so Suluhu an der 20. Vollversammlung der Vereinigung der Bischofskonferenzen in Ostafrika. Durch die Umweltzerstörung sei das Leben einiger wild lebender Tierarten gestört worden, sodass sie gezwungen seien, sich den menschlichen Siedlungen anzunähern, was wiederum Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit habe.

Dass der Klimawandel das Risiko für künftige Pandemien erhöhe, beschrieben US-Forschende erst im April im Fachjournal "Nature". Auch bei Covid-19 dürfte die Erderwärmung eine Rolle gespielt haben, so ein internationales Forschungsteam im Fachjournal "Science of the Total Environment".

Ruhe bewahren

Der Mediziner Sichalwe forderte die Tansanier auf, während der weiteren Untersuchungen Ruhe zu bewahren. Außerdem rief er alle Personen, die ähnliche Symptome aufweisen, dazu auf, sofort einen Arzt aufzusuchen.

Erst vergangene Woche haben die Gesundheitsbehörden in Ghana nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwei Marburgvirus-Fälle in einem Labor in der Hauptstadt Accra nachgewiesen. Sollten sich die Infektionen von zwei Patienten aus dem Landesinneren bestätigen, wäre es der erste Ausbruch des besonders oft tödlichen Marburgfiebers in dem westafrikanischen Land.

Das Mar­burg­virus, das ein hämorrhagisches Fieber auslöst, ist nah verwandt mit dem Ebola-Erreger. Mindestens jeder vierte Infizierte stirbt. Die WHO bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen möglicherweise größeren Ausbruch vor. Zudem werden die Proben derzeit im Institut Pasteur in Dakar in Senegal von der WHO untersucht. Beide Patienten, die aus der Ashanti-Region stammten, aber nicht miteinander verwandt waren, sind gestorben.

Erst vor einem Jahr war es zum ersten Mal in Westafrika zu einem Marburgvirus-Ausbruch gekommen, in Guinea. Damals erkrankte nur eine Person. Der Mann verstarb. Gegen den Erreger hilft kein Medikament, auch einen Impfstoff gibt es nicht.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock