Österreich
Mysteriöse Kinder-Hepatitis wohl Folge von Corona
Die mysteriöse Kinder-Hepatitis gibt den Forschern Rätsel auf – auch in Österreich gab es zwei Fälle. Nun gibt es eine erste Spur zur Ursache.
650 Fälle der mysteriösen Kinder-Hepatitis – Symptome können Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber, Gelbsucht und erhöhte Leberenzym-Werte sein – meldete die WHO zuletzt am 26. Mai aus 33 Ländern – darunter befinden sich auch zwei in Österreich, wie "Heute" berichtete. Beide betroffenen Kinder – ein Bub und ein Mädchen – sind unter zehn Jahre alt und wurden im St. Anna Kinderspital betreut. Sie waren nicht gegen das Corona-Virus geimpft und hatten vor der Hepatitis eine Corona-Infektion.
Die beiden Kinder aus Österreich dürften mit der überstandenen Covid19-Infektion kein Einzelfall sein. Denn nun fanden Mediziner heraus, dass es sich bei der Kinder-Hepatitis um ein Long-Covid-Symptom handeln dürfte. So berichten Wissenschafter einer israelischen Fallstudie, dass fünf Patienten nach einer überstandenen Corona-Infektion später eine Leberschädigung aufwiesen, berichtet der "Kurier".
Zwei Babys benötigten eine neue Leber
Demnach benötigten zwei Babys (drei und fünf Monate alt) akut eine Lebertransplantation. Der drei Monate alte Säugling wurde im Februar 2021 positiv auf Covid-19 getestet, drei Wochen später versagte die Leber. Beim fünf Monate alten Säugling wurde im Mai 2021 ein Leberversagen festgestellt, danach wurde er positiv auf Covid-Antikörper getestet.
Auch drei Buben, zwei im Alter von acht Jahren und einer im Alter von 13 Jahren, wiesen eine Hepatitis mit einer Gallenstauung auf. Ein Achtjähriger hatte im Dezember 2020 Corona, 130 Tage später wurde er wegen Hepatitis im Krankenhaus behandelt. Ein weiterer Achtjähriger hatte sich im Jänner 2021 mit Covid19 infiziert, wurde 94 Tage später mit Hepatitis ins Krankenhaus eingeliefert.
Zusammenhang zwischen Corona-Infektion und Lebererkrankung
Und schließlich ein 13-Jähriger: Er machte im September 2021 eine Corona-Infektion durch, die eine Hepatitis auslöste. 39 Tage später klang die Hepatitis scheinbar ab, die Symptome tauchten aber nach 53 Tagen wieder auf. Alle drei Buben wurden mit Steroiden behandelt, die Leberenzym-Werte verbesserten sich daraufhin.
Fazit der Studie: Bei der Hepatitis könnte es sich entweder um eine postinfektiöse Immunreaktion wie Pims handeln oder eine Dysregulation des Immunsystems, die durch eine vorherige Infektion mit SARS-CoV-2 eine Anfälligkeit auf andere Infektionserreger bewirken könnte. Bereits vor etwa einem Monat stellte eine US-Fallstudie einen Zusammenhang zwischen einer Coronavirus-Infektion und der anschließenden Entwicklung einer autoimmunen Lebererkrankung mit akutem Leberversagen her.