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Mysteriöse Beben auf dänischer Insel sorgen für Rätsel

Auf der dänischen Insel Bornholm soll es Erschütterungen gegeben haben. Menschen berichten über Druckwellen, ein tiefes Grollen und klirrende Fenster.

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Der Hafen von Ronne auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm.
Der Hafen von Ronne auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm.
REUTERS

Auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm wurden mysteriöse Erschütterungen wahrgenommen. Diese stammen einer Expertin zufolge nicht von einem Erdbeben. Stattdessen komme womöglich eine Explosion in Polen in Frage, sagte die Geophysikerin Trine Dahl-Jensen vom Geological Survey of Denmark and Greenland im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

"Wir haben beinahe 70 Berichte von Menschen auf Bornholm erhalten über alle Arten von Druckwellen, tiefem Grollen und Klirren von Fenstern", sagte Dahl-Jensen. Diese seien etwa zwischen 15 und 16 Uhr wahrgenommen worden. Es handle sich dabei durchaus um ein aussergewöhnliches Ereignis, betonte die Wissenschaftlerin.

"Wir haben noch nie so viele Berichte von Bornholm erhalten." Ein seismisches Ereignis sei dort aber nicht festgestellt worden. Sie gehe davon aus, dass es sich bei den Wahrnehmungen auf Bornholm um Schallwellen gehandelt habe.

Explosion in Polen

Zeitlich mit den Berichten von Bornholm fällt laut der Forscherin aber eine Explosion im nördlichen Polen zusammen. Diese habe sich auf Land ereignet und sei um kurz vor 15 Uhr von mehreren Messstationen registriert worden.

Ob es einen Zusammenhang mit den Wahrnehmungen auf Bornholm gebe, sei aber nicht geklärt. "Ob sich Schall von einer Explosion in Polen so weit ausbreiten kann, weiß ich nicht", sagte Dahl-Jensen. Über weitere mögliche Ursachen – wie beispielsweise Überschallflugzeuge – wollte sie nicht spekulieren.

Ermittlungen dauern an

Detonationen an sich seien nichts Außergewöhnliches, betonte die Wissenschaftlerin. "Wir registrieren täglich Explosionen in unseren Nachbarländern." Diese könnten beispielsweise beim Bergbau auftreten. Die Erschütterung in Polen sei nicht sonderlich stark gewesen.

Die Polizei auf Bornholm hatte am Samstag mitgeteilt, sie habe mehrere Berichte über erdbebenartige Erschütterungen erhalten – vor allem im Osten der Insel. Weitere Details konnte ein Sprecher am Sonntag auf dpa-Anfrage zunächst nicht nennen. Die Ermittlungen zu dem Ereignis dauerten auch am Sonntag an.

Riesige Lecks in Nord-Stream-Pipelines: Nahe der Insel Bornholm verwandelt das entweichende Gas die Ostsee in ein Schaumbad. Eine dänische F-16 nahm bei einem ersten Erkundungsflug am 27. September 2022 diese Bilder auf.
Riesige Lecks in Nord-Stream-Pipelines: Nahe der Insel Bornholm verwandelt das entweichende Gas die Ostsee in ein Schaumbad. Eine dänische F-16 nahm bei einem ersten Erkundungsflug am 27. September 2022 diese Bilder auf.
Dänische Streitkräfte via Reuters

Nord-Stream-Pipelines in der Nähe

Die Nord-Stream-Pipelines liegen nur wenige Kilometer vor der Küste Bornholms. Die Welt rätselt noch immer, wer hinter den professionell ausgeführten Anschlägen auf die Pipelines im September vergangenen Jahres stehen könnte.

Die Insel Bornholm mit knapp 40.000 Einwohnern liegt etwa 150 Kilometer östlich von Kopenhagen zwischen der polnischen und schwedischen Küste.

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