Wildtiere

Mutter von Auto überfahren: Babyotter erst 5 Wochen alt

Der fünf Wochen alte "Poldi" wiegt erst 750 Gramm und braucht noch rund um die Uhr Pflege. In Österreich dürfen 50 Fischotter pro Jahr getötet werden.

Christine Scharfetter
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"Poldi" hätte alleine niemals überlebt.
"Poldi" hätte alleine niemals überlebt.
Vier Pfoten

Die von Vier Pfoten geführte Eulen- und Greifvogelstation Haringsee hat einen quirligen neuen Bewohner: Fischotter-Baby "Poldi" wurde vor wenigen Tagen in St. Veit an der Gölsen im Bezirk Lilienfeld gefunden. Zum Glück, denn nachdem seine Mutter von einem Auto überfahren worden war, hätte das kleine Lebewesen nicht alleine überlebt.

"Poldi wiegt erst 750 Gramm, aber er hält uns schon ordentlich auf Trab. Erfreulicherweise hat er von Anfang an brav aus seinem Fläschchen getrunken und ist daher putzmunter und gesund. Wir schätzen sein Alter auf etwa fünf Wochen", erzählt Vier Pfoten Tierarzt Dr. Hans Frey, der die Eulen- und Greifvogelstation Haringsee leitet.

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    Fischotter-Baby "Poldi" wiegt gerade einmal 750 Gramm.
    Fischotter-Baby "Poldi" wiegt gerade einmal 750 Gramm.
    Vier Pfoten

    Rund um die Uhr Pflege

    Mit "Poldi" ist nun bereits der dritte Fischotter innerhalb kurzer Zeit in die Station gekommen. Wenige Wochen zuvor war "Bernie" gerettet worden, die schon kurz danach mit "Jona" einen Gefährten bekam. Allerdings wird Baby "Poldi" derzeit noch im privaten Haus von Frey und seiner Frau Sigrid neben der Station aufgezogen, da er fast rund um die Uhr Pflege braucht.

    Seine Artgenossen "Bernie" und "Jona" hat der kleine Fischotter deshalb noch nicht kennengelernt. "Momentan ist er noch zu klein, die beiden anderen Otterjungen sind ja bereits doppelt so groß. Wir hoffen aber sehr, dass wir sie alle drei schon in wenigen Wochen zusammenführen können, damit auch Poldi den wichtigen Kontakt zu Artgenossen und Spielkameraden hat", so der Tierarzt.

    Ziel ist es jedoch, wie immer in der Eulen- und Greifvogelstation, alle drei letztendlich wieder in die Natur zu entlassen.

    Fischotter dürfen in Österreich getötet werden

    Obwohl sie europaweit streng geschützt sind und sich viele Länder aktiv um die Wiederansiedelung der eleganten Wassermarder bemühen, werden in einigen österreichischen Bundesländern Verordnungen erlassen, die eine Tötung von Fischottern erlauben. In Niederösterreich dürfen beispielsweise durch eine solche Verordnung bis 2023 pro Jahr 50 männliche Tiere getötet werden.

    Dr. Frey erklärt, warum dies nicht nur aus Artenschutz-, sondern auch aus Tierschutzsicht mehr als problematisch ist: "In der Praxis ist es völlig unmöglich, vor der Tötung des Tieres eine Aussage über dessen Geschlecht zu machen. Daher werden mit Sicherheit auch Muttertiere, die dann ihre Jungtiere als Waisen und nicht überlebensfähig zurücklassen, getötet werden. Junge Fischotter werden mindestens ein Jahr lang von ihrer Mutter geführt und sind ohne diese Führung dem sicheren Tod geweiht."

    Über 2.000 Tiere gerettet

    In der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee konnte im vergangenen Jahr 2.196 Tieren geholfen werden. Alle jungen Eulen und Greifvögel wurden, wenn möglich, durch Ammeneltern der gleichen Art großgezogen und zu 90 Prozent wieder freigelassen. Die EGS ist die einzige Pflegestation, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch werden die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden. Auch Sumpfschildkröten, Igel, Fledermäuse und andere Kleinsäuger wurden fachmännisch versorgt und, wenn möglich, wieder in die Natur entlassen.

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      Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
      Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
      ©Picturedesk

      Wer die Arbeit der EGS unterstützen möchte, kann hier spenden: www.eulen-greifvogelstation.at/spenden