Prozess-Start
Mutter erschossen, Kinder-Namen auf Brust tätowiert
Ein 35-Jähriger steht wegen Mordes vor Gericht. Er soll in Strasshof die Mutter seiner vier Kinder erschossen haben, die Namen trägt er als Tattoo.
Auf Top-Anwältin Astrid Wagner wartet Freitag (5.4.2024) vor Gericht in Korneuburg (NÖ) echte Schwerarbeit. Ein Schweden mit Balkan-Wurzeln sitzt wegen angeblichen Mordes auf der Anklagebank. Ermin B. soll im Herbst die Mutter (35) seiner vier Kinder in Strasshof (NÖ) erschossen haben. Die Namen der zwei Töchter (10, 13 Jahre) und zwei Söhne (11, 14) ließ er sich in Schönschrift auf die Brust tätowieren. Nun droht ihm lebenslang. "Er hatte Angst, die Kinder nicht mehr zu sehen", so Verteidigerin Wagner zu "Heute". "Man muss die Männer in Trennungssituationen besser betreuen und darf sie nicht alleine lassen. Es braucht mehr Männerberatung."
Gärtner wegen Mordes angeklagt
Die Beziehung des Paares hatte sich in den letzten eineinhalb Jahren erheblich verschlechtert, heißt es in der Anklage. Oft wurde um Geld gestritten. Ermin B. fehlte es als selbstständigen Gärtner an Aufträgen, konnte Schulden nicht zurückzahlen. Immer wieder soll er gegenüber der Familie aggressiv geworden sein.
Frau nach Kirtag verprügelt
Am 15. August 2023 eskalierte die Situation. Nach einem Besuch am Kirtag in Leopoldsdorf soll der Balkan-Schwede seine Partnerin verprügelt haben, drohte ihr angeblich mit Mord. Wenige Tage später machte die Frau Schluss, zog mit den Kindern zu ihren Eltern nach Strasshof. Die 35-Jährige zeigte ihren Ex an. Die Polizei verhängte ein Annäherungs- und Betretungsverbot über Ermin B. Der Gärtner durfte seine Kinder nicht mehr sehen.
Waffenkauf mit YouTube-Tipps
Der Verdächtige soll daraufhin einen teuflischen Plan ausgeheckt haben. Zuhause sah er sich Tipps zum Waffenkauf auf YouTube an, besorgte sich um 700 Euro eine Pistole am Wiener Praterstern. Am 21.10. lauerte er seiner Ex-Frau in Strasshof auf, schoss ihr angeblich aus kurzer Distanz in den Kopf.
Vor Kindern erschossen
Die Mutter des Opfers und drei Kinder mussten die furchtbaren Szenen mitansehen. Die 33-Jährige erlitt laut Obduktion einen Kopfdurchschuss, sie war sofort tot. "Mein Mandant bereut zutiefst. Es tut ihm alles furchtbar leid", so Star-Verteidigerin Astrid Wagner. Nun muss er sich am Freitag für die Geschehnisse vor Gericht verantworten – es gilt die Unschuldsvermutung.