Anklage nun fertig

Pistole für Todesschüsse mit YouTube-Tipps gekauft

Ein 35-Jähriger kaufte eine Pistole um 700 Euro, soll die Mutter seiner 4 Kinder erschossen haben. Tipps sah er auf YouTube– nun droht ihm lebenslang.

Thomas Peterthalner
Pistole für Todesschüsse mit YouTube-Tipps gekauft
Bluttat in Strasshof an der Nordbahn – nun startet der Prozess.
Doku NÖ (Archivbild) 

Die Namen seiner vier Kinder hat er sich in Schönschrift auf den Oberkörper tätowieren lassen, sehen wird er sie nun lange nicht mehr. Ein Schwede mit bosnischen Wurzeln steht am 5. April wegen Mordes vor Gericht in Korneuburg (NÖ). Am 21. Oktober soll er seine Ex-Partnerin (33) und Mutter der gemeinsamen vier Kindern aus nächster Nähe in den Kopf geschossen haben. Drei Kinder mussten dabei zusehen. Die Anklage ist nun fertig – und spart nicht mit schrecklichen Details der grausamen Bluttat. Star-Anwältin Astrid Wagner übernahm die Verteidigung.

Vierfacher Mutter aufgelauert

Laut Staatsanwaltschaft lauerte Ermin B. seiner Ex-Lebensgefährtin am 21.10. bewaffnet vor in Strasshof an der Nordbahn (NÖ) auf. Als seine Ex mit ihrer Mutter, einer Tochter und deren Cousin und Cousine nach Hause kam, nahm er die Pistole und sprang aus dem Auto. 

Der 35-Jährige überquerte die Hauptstraße, soll seiner Ex aus kurzer Distanz in den Kopf geschossen haben. Die Mutter des Opfers und drei Kinder mussten die furchtbaren Szenen geschockt mitansehen. Die 33-Jährige erlitt laut Obduktion einen Kopfdurchschuss, sie war sofort tot. 

Waffe um 700 Euro in Park gekauft

Tags zuvor soll sich der Verdächtige Tipps zum Pistolenkauf auf YouTube angesehen haben. In einem Clip war von illegalen Waffenhändlern in einem Park beim Wiener Prater die Rede. Der 35-Jährige fuhr hin, fragte eine Gruppe von Männern, heißt es in der Anklage. Noch am selben Abend soll der Verdächtige eine Pistole der Marke FEG, Kaliber 9 mm Browning, samt sechs Patronen gekauft haben. Die Waffennummer war entfernt worden, 700 Euro bezahlte er dafür. 

Anwältin Astrid Wagner verteidigt den Angeklagten vor Gericht.
Anwältin Astrid Wagner verteidigt den Angeklagten vor Gericht.
Denise Auer

Mann galt als Gefährder

"Mein Mandant bereut zutiefst. Er fühlt sich schuldig. Er hat in einer psychischen Ausnahmesituation gehandelt, weil er seine Kinder lange nicht gesehen hat", so Verteidigerin Astrid Wagner zu "Heute". Denn der 35-Jährige war wenige Monate vor der Bluttat von der Polizei mit einem Betretungs- und Annäherungsverbot belegt worden, galt als Gefährder.

Partnerin nach Kirtag verprügelt

Schon im Sommer soll er die Mutter seiner vier Kinder nach einem Kirtagsbesuch am 15.8. verprügelt und schwer verletzt haben. Angeblich habe er damals auch gedroht, sie und die Kinder umzubringen. Die Frau flüchtete, zog zurück zu ihren Eltern nach Strasshof – und zeigte ihren Ex an. Doch alle Maßnahmen konnten den Mann nicht stoppen. Dieser ist laut Gutachten zurechnungsfähig – ihm droht nun lebenslange Haft. Für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

Hier gibt es Hilfe für Betroffene
► Frauenhelpline: 0800 222 555
► Wiener Interventionsstelle/Gewaltschutzzentrum: 0800 700 217
► Opfer-Notruf: 0800 112 112
► Notruf des Vereins der Wiener Frauenhäuser: 05 77 22

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