Niederösterreich
Mutter dürfte mit gestohlener Waffe abgedrückt haben
Der blutige Fall im Weinviertel dürfte gelöst sein: Die Mutter (29) erschoss ihre Tochter, dann sich selbst. Vermutlich mit der Waffe des Ex.
Der Fall im Weinviertel rund um eine tote 29-Jährige und deren Tochter samt spektakulärer Großfahndung nach dem Ex (59) hatte für Aufsehen gesorgt - mehr dazu lesen Sie hier.
Ex war stundenlang ahnungslos
Nachdem Spaziergänger in einem weinroten SUV auf einem Feldweg in Eibesthal (Bezirk Mistelbach) die zwei Leichen entdeckt hatten, jagte die Exekutive mit der Cobra den 59-Jährigen. Der war indes stundenlang ahnungslos, war während der Tat bei Freunden brunchen, traf dann andere Bekannte und fuhr dann noch dienstlich nach Horn.
Dort bekam der Angestellte (59) die Fahndung mit und stellte sich schließlich der Polizei bei der PI in der Prager Straße in Horn. Von Anfang an bestritt der am Papier Noch-Ehemann vehement etwas mit der Bluttat zu tun zu haben, legte ein Alibi vor, war sich keiner Schuld bewusst, verzichtete auch auf anwaltlichen Beistand. Nach einem Gegencheck der Exekutive und der Auffindung der Waffe im SUV (unter dem Sitz) verließ der 59-Jährige die Polizeistation als freier Mann.
Schuss mit seiner Waffe
Mutter und Kind starben an Kopfschüssen, die Obduktion ist aber noch gerade im Laufen (Ergebnis Dienstagfrüh). Die 29-Jährige aus Neusiedl an der Zaya (Bezirk Gänserndorf) war laut Schusshandabgleich aber die Schützin. "Es sieht derzeit so aus, als hätte sie das Kind und dann sich selbst getötet", so Raimund Schwaigerlehner von der Landespolizeidirektion am Montagabend.
Die Waffe dürfte sie ihrem Ex - der eine Waffenbesitzkarte und einige legale Waffen hat – bei der Trennung im Herbst 2020 gestohlen haben, er machte sogar eine Verlustanzeige, sie bestritt aber stets den Revolver zu haben. Zur Waffe selbst wollte der Polizeisprecher keine Angaben machen. Das Motiv der Vereinsturnerin ist unklar.
Vorturnerin
Im Ort waren sowohl der Ex sowie die 29-Jährige bekannt: "Ich sah vor allem sie manchmal spazieren gehen und ihn immer wieder laufen", so Bürgermeister Andreas Keller. Bewohner beschreiben die 29-Jährige als höflich, freundlich, umgänglich, aber eher introvertiert und unscheinbar. "Turnen, der Turnverein und ihre Funktion als Vorturnerin hatte großen Stellenwert in ihrem Leben", erzählt ein Weinviertler.
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