Museumsquartier bekommt "Dschungel" zur Kühlung in Wien

Im Sommer ist es im Museumsquartier oft unerträglich heiß. Nun werden Vorplatz und Höfe begrünt, die Temperatur soll so um 7 bis 10 Grad gesenkt werden. Umgesetzt werden soll das Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren. Die Pflanzen bleiben temporär auf Holzpaletten und in Trögen stehen. Das sei anders nicht möglich, erklärt MQ-Direktorin Bettina Leidl.

Einstimmige Entscheidung für Gewinner-Entwurf

"Die Stadt Wien hat mit der Klimastrategie das ehrgeizige Ziel festgelegt, bis 2040 klimaneutral zu werden und Wien Schritt für Schritt so zu gestalten, dass die Menschen, die hier leben, mit den Veränderungen durch den Klimawandel gut zurechtkommen. Die Initiative MQ goes Green ist dabei ein weiteres wichtiges Puzzlestück – ein besonders sichtbares und damit wirkungsvolles Puzzlestück – dieser Bemühungen", betont Bürgermeister Michael Ludwig (SP).

Beim Entwurf "MQ in morphosis" von Anna Detzlhofer (D/D Landschaftsplanung) bekommt jeder der Höfe sowie der Vorplatz des MuseumsQuartier ein eigenes Flair. Die verschiedenen Pflanzentypen wurden dabei auf die Nutzung der jeweiligen Höfe angepasst, außerdem wurde auf die Hitzeresilienz und ihre Winterfestigkeit geachtet. Für den Entwurf hat sich eine fünfköpfige Jury einstimmig entschieden. 

Erster Schritt zu klimafitten Quartier

"Gerade die Hitzewelle der letzten Tage und Wochen hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, Konzepte für öffentliche Räume in der Stadt zu entwickeln, mit denen die Temperatur auf natürliche Art und Weise gesenkt werden kann. Mit den großzügigen und langfristigen Begrünungsmaßnahmen haben wir das Potential, ein um einige Grade kühleres MuseumsQuartier zu schaffen und dadurch die Aufenthaltsqualität für die Besucher zu erhöhen", so Direktorin Bettina Leidl.

Abkühlung und mediterranes Flair 

Im Haupthof sorgen ab sofort etwa Zelkoven, Albizien und andere Pflanzen und Bäume für Abkühlung und mediterranes Flair. Die anderen Hof-Entwürfe sollen über die nächsten drei Jahre umgesetzt werden. "Es ist der erste Schritt zu einem klimafitten Quartier", meint auch Landschaftsarchitektin Anna Detzlhofer.

Spezielle Töpfe ermöglichen gesunde Wurzeln

Sämtliche Pflanzen befinden sich derzeit in einer Eingewöhnungsphase. Diese wird etwa durch den Einsatz spezieller Behälter, Intensivsubstrat oder Pinienrinde gefördert. Außerdem werden sogenannte "Air Pots" genutzt. Diese speziellen Töpfe reduzieren Wurzelwindungen, unterstützen optimale Belüftung und damit das Ausbilden gesunder Wurzeln. 

Die Gehölze befinden sich aktuell noch im Jugendstadium und sollen sich jetzt langsam an das Stadtklima gewöhnen, damit sich die Begrünung stetig verdichtet. Aktuell werden noch Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit geprüft. Sind diese erledigt, sollen die weiteren Pflanzen dauerhaft verpflanzt werden.