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Muscheln statt Nippel in "Assassin's Creed Origins"

Heute Redaktion
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Beim Entdeckungsmodus von "Assassin's Creed Origins" wurden historische Statuen zensiert. Nicht das erste Mal, dass ein Game Opfer der Prüderie wird.

Diese Mission kann einem den Atem rauben: Auf der sogenannten "Entdeckungstour" von "Assassin's Creed Origins" taucht man ein in die faszinierende Welt der Antike. Pyramiden, Pharaonen, Grabmale, historische Bauten – ein Erlebnis nicht nur für Geschichtsfreaks, denn die Schönheit und die Detailverliebtheit, mit der die Entwickler hier ans Werk gegangen sind, sind einmalig.

Missionen oder gar Kämpfe gibts im kostenlosen Add-on keine. Dafür kann man reiten, auf Bauten herumklettern und die Umgebung erkunden. Die Touren sollen als eine Art interaktiver Geschichtsunterricht auf unterhaltsame Weise Wissen vermitteln. Für den neuen Entdecker-Modus wurde deshalb auf Historiker zurückgegriffen, die den Inhalt überprüft und korrigiert haben, denn das Spiel soll möglichst authentisch sein und sich sogar für den Schulunterricht eignen.

Statuen verhüllt

Historisch ganz akkurat ist die "AC"-Erweiterung indes nicht. Zumindest nicht durchgehend: Statuten mit nackten Menschen gehörten jedenfalls in der Antike dazu. Doch die Geschlechtsteile der Figuren auf der "Discovery Tour" wurden mit Gegenständen oder Tüchern verhüllt. Mehr schlecht als recht prangen auf dem Oberkörper einer antiken Schönheit deshalb etwa zwei hautfarbene Muscheln.

Das erstaunt insofern, als dass im eigentlichen Spiel keine solchen Zensurmaßnahmen getroffen wurden. Im Gegenteil: In "Assassin's Creed Origins" gibt es sogar eine Sexszene in einem Bordell. Und ganz konsequent war man in der "Discovery Tour" auch nicht, denn nackte Menschen auf Gemälden wurden beispielsweise nicht zensiert.

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Prüde oder angemessen?

Laut Entwickler Ubisoft ist dieses Vorgehen allerdings Absicht. Man führt pädagogische Gründe ins Feld, um die Muscheln auf den Nippeln zu rechtfertigen. Der Entdeckungsmodus sei für "sämtliche Altersklassen" gedacht und richte sich "explizit auch an Schüler". Außerdem habe man mit der Zensuraktion auch auf kulturelle Empfindlichkeiten Rücksicht genommen, die von Land zu Land unterschiedlich seien.

So oder so – die verhüllten Brüste haben im Netz bereits für einige bissige Kommentare gesorgt. Und so manchem Spieler dürften sie ein Schmunzeln entlockt haben.

Dass vor allem US-Entwickler gern zur Zensurschere greifen, sobald es um sexuelle Inhalte geht, ist hinlänglich bekannt. Mit Gewaltdarstellungen oder Nazi-Symbolik hat man dagegen bekanntlich weniger Probleme. (srt)

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