Österreich

Mühlviertler "vertreiben" Familie wegen Traumhaus

Heute Redaktion
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In der kleinen Mühlviertler Gemeinde Oepping wollte der Künstler Peter Grünzweil ein Haus aus Hochseecontainern bauen. Nachbarn lehnten das aber ab.

Seecontainer als Wohnraum, was weltweit gerade sehr im Trend ist, wird im Mühlviertel offenbar eher kritisch gesehen. Diese Erfahrung musst nun der Künstler Peter Grünzweil und seine Frau Marlene machen.

Der wollte nämlich aus besagten Containern ein Haus bauen. Der Plan: Drei Container sollten über einander gestapelt werden, teilweise versetzt. Darin wollten er und seine Familie dann leben.

Der Bürgermeister der Gemeinde, Thomas Bogner, unterstützte den Bau, sogar das Land Oberösterreich gab laut Grünzweil und seinem Container-Haus das Okay. 70.000 Euro hat er in das Grundstück, die Planung und die Container schon investiert.

Doch womit Peter Grünzweil und seine Familie nicht gerechnet hat, ist der Widerstand der Bevölkerung. Die künftigen Nachbarn meldeten nicht weniger als 60 Beschwerden gegen das geplante Container-Haus an. Der Grundtenor: Das Projekt passe nicht in die Wohnsiedlung.

Künstler: "Aggression und Druck der Anrainer"

Peter Grünzweil ist frustriert und verärgert. „Die Ablehnung, die Aggression und den Druck durch die Anrainer", will er seiner Familie nicht zumuten. "Oepping wäre kein Platz mehr, wo ich kreativ arbeiten könnte, geschweige denn wo man sich mit

Kinder sicher fuhlt", sagt er.

Seine Frau, erzählt er im Gespräch mit "Heute", sei weinend von den Bauverhandlungen nach Hause gekommen, weil die Stimmung so aufgeheizt war.

Enttäuscht ist der Künstler aber auch von Ortsbildbeirat, der das Projekt ebenfalls abgelehnt hat: "Wir leben wir in einer Gesellschaft in der leider kein Platz mehr fur neue Denkweisen und Individualisten ist."

Was den gebürtigen Mühlviertler aber am meisten frustriert: "Es hat sich gezeigt, wenn man hier nicht vernetzt ist, keinen kennt und nicht in einem Verein ist, hat man keine Chance…"