Coronavirus

"Müssen in nächsten Wochen Million Menschen neu impfen"

Simulationsforscher Niki Popper treibt das derzeitige Impftempo Sorgenfalten ins Gesicht. Die Dunkelziffer an Infektionen ist laut ihm besonders hoch.

Nikolaus Pichler
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Der dritte Stich könnte bald notwendig werden. Symbolbild
Der dritte Stich könnte bald notwendig werden. Symbolbild
Getty Images/iStock, HERBERT PFARRHOFER / APA / picturedesk.com; "Heute"-Montage

4.000 bis 5.000 Österreicher täglich infizieren sich laut dem derzeit mit dem Coronavirus, ohne dass es entdeckt wird. Von dieser Dunkelziffer sprach Simulationsforscher Niki Popper von der Technischen Universität Wien (TU Wien) am Donnerstag bei Puls 24. "Die Zahl ist besorgniserregend", sagt Popper. Die Zahlen der Patienten auf Intensivstationen sowie bei den Neuinfektionen steigen derzeit laut ihm stark an. Er blickt darum besorgt auf derzeitige Impftempo und fordert: "Wir müssen schauen, dass wir in den nächsten Wochen eine Million Menschen impfen." Für Popper ist "es eine Epidemie der Ungeimpften und Ungenesen".

Am 7. Mai seien in Österreich halb so viele Menschen geimpft worden, wie im gesamten Monat August. "Der Impfmotor hat nicht nur gestottert, sondern er ist zum Erliegen gekommen", übt Popper im Puls-24-Interview Kritik an der derzeitigen Situation.

Impfen für Popper unerlässlich

Aus diesem Grund sei es unabdinglich, dass in den nächsten Wochen eine Million Menschen geimpft werden, sagt Popper. Sollte dies gelingen, würden nur "relativ niedrige Maßnahmen" notwendig sein, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten. Sollte dies jedoch nicht gelingen, müsse sich die Politik einen "Plan B" überlegen, betont der Forscher. 

Dann würde impfen allein nicht mehr ausreichen, meint Popper. Sollte der Fall eintreten, seien effektives PCR-Testen und das Setzen neuer Hygienemaßnahmen unerlässlich. Der Schulbeginn in den kommenden Wochen im Osten und dann im Westen Österreichs werde einen Testeffekt mit sich bringen, prognostiziert Popper. Durch die vermehrten Testungen werden Fälle erkannt werden, "die wir bisher nicht gesehen haben".

Außerdem werde sich zwei bis drei Wochen nach Schulbeginn ein Anstieg in den Zahlen zeigen. Dies sei nicht zu vermeiden, erklärt Popper, da dies ein Nebeneffekt der Rückkehr ins normale Leben sei. Wie stark dieser Anstieg ausfallen wird, sei derzeit noch nicht vorauszusagen. Bereits Mediziner Bernhard Benka sprach von Sorgen aufgrund des bevorstehendes Schulbeginns. 

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