Coronavirus

Mückstein zürnt: "Mit mir gibt es keine Luftschlösser!"

"Verwundert" zeigt sich Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein – und kündigt an, dass es einen baldige Masken-Stopp wohl nicht geben werde.

Rene Findenig
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 Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP).
 Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP).
Helmut Fohringer / APA / picturedesk.com

Bereits im Juni könnte die FFP2-Maskenpflicht in Österreich fallen – mit dieser Ansage sorgte der Komplexitätsforscher Peter Klimek von der Meduni Wien vor wenigen Tagen im ORF-Interview für Furore. Dieser Schritt sei allerdings davon abhängig, ob bis dahin eine Durchimpfungsrate von 40 bis 50 Prozent erreicht werden könne. Nachgelegt hatte dann Bundeskanzler Sebastian Kurz: Bei einem Medientermin am Freitag sagte er, "dass die Sicherheitsstandards, die wir jetzt noch haben, gesenkt werden können". Bald könnte damit auch die Maskenpflicht fallen.

Das "verwundert" nun Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. Die Maskenpflicht wird uns über den Sommer und auch im Winter noch begleiten", kündigte er am Freitag in der "Kleinen Zeitung" an, um am Samstag im Ö1-"Morgenjournal" und dann auch auf Twitter zu konkretisieren. Die seit nicht mal 48 Stunden geltenden Öffnungen wurden in einem gemeinsamen Prozess der Bundesregierung mit Ländern & Sozialpartnern auf Basis von Zahlen, Fakten und Prognosen von vor 6 Wochen getroffen. Zum damaligen Zeitpunkt ambitioniert & von einigen auch kritisiert", so Mückstein.

"Es ist ein schönes Gefühl, durch die Stadt zu gehen und die Menschen in den Schanigärten sitzen zu sehen oder wieder gemeinsam Sport zu machen. Immer mehr erzählen mir auch, dass sie schon geimpft sind", schreibt der Gesundheitsminister. "Meine Aufgabe als Gesundheitsminister und auch als Arzt ist es jetzt, das Infektionsgeschehen in Verbindung mit den getroffenen Maßnahmen weiterhin sehr genau zu beobachten und die Sicherheit der Menschen in Österreich zu gewährleisten."

Zu zürnen scheint er in den folgenden Zeilen: "Umso mehr verwundern mich die Aussagen von Bundeskanzler Kurz zu weiteren Öffnungsschritten zum jetzigen Zeitpunkt - knapp 48 Stunden nach den aktuellen Schritten. Dieses einseitige Abgehen vom gemeinsamen Prozess kann nicht in unserem Interesse sein. Meine Aufgabe als Gesundheitsminister ist es, für Klarheit und Orientierung auf Basis v. Fakten zu sorgen. Mit mir gibt es keine Luftschlösser! Ich appelliere daher, nicht mit unkonkreten Ankündigungen die Bevölkerung zu verunsichern."

Mückstein weiter: "Ich frag mich auch, wer etwas davon hat, wenn 48h nach einem großen Öffnungsschritt, nach dem wir uns alle so lange gesehnt haben und den wir alle gemeinsam erreicht haben, jetzt schon weitere Ankündigungen gemacht werden. Wir haben gemeinsam erfolgreich diese ersten Öffnungen zustande gebracht und werden gemeinsam die nächsten weiteren Schritte planen. Die Bevölkerung hat es sich verdient, sich darauf zu verlassen und zu vertrauen."

Gerade in engen Räumen, wo viele Menschen sind, gepaart mit langer Aufenthaltsdauer, können nach wie vor Corona-Hot-Spots entstehen, hatte der Gesundheitsminister zuvor im Interview mit der "Kleinen Zeitung" betont. Eine Lockerung an der frischen Luft, z.B. bei Kultur- und Sportveranstaltungen, ist aber offenbar durchaus im Bereich des Möglichen: "Über die Maskenpflicht outdoor können wir sicherlich reden."

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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