Coronavirus

Mückstein macht nun zwei neue Lockdown-Ansagen

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) nannte am Sonntag neue Faktoren für einen möglichen Lockdown. Für Ungeimpfte wird es zudem noch härter. 

Rene Findenig
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Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein nennt neue Parameter für einen möglichen Lockdown.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein nennt neue Parameter für einen möglichen Lockdown.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) überraschte am Sonntag bereits mit einem Sager, dass es wegen Omikron auch zu Weihnachten 2022 massive Schutzvorkehrungen geben werde. "Ich glaube, dass wir nächstes Weihnachten auch die Älteren und kranken Menschen weiter schützen müssen", so Mückstein im APA-Interview. Masken werde man möglicherweise sogar noch bis 2025 brauchen, wenn nicht wegen Corona, dann wegen den drohenden Grippewellen.

Im selben Gespräch kündigt der Minister aber auch neue Spielregeln bei einem möglichen Lockdown an. Den wolle die Regierung mit allen Mitteln verhindern, so Mückstein, darüber entscheiden soll künftig aber die Belegung der Normalstationen der Spitäler mit Corona-Patienten. Bisher war Belegung der Intensivstationen der entscheidende Faktor, das soll sich nun ändern. Der Grund: Omikron sorge nach aktuellem Wissensstand für weit weniger Intensivfälle als Delta.

"Ein Lockdown kann verfassungsrechtlich nur begründet werden mit dem drohenden Zusammenbruch der medizinischen Versorgung. Solange diese Bedrohung real ist, wird der Lockdown für Ungeimpfte weitergehen"

Wie es im Bericht von Mückstein heißt, mussten bei Delta-Fällen einer von vier Krankenhaus-Patienten auf die Intensivstation verlegt werden und einer von fünf Intensivpatienten künstlich beatmet werden. Bei Omikron dagegen müsse "nur" einer von zehn Krankenhaus-Patienten auf die Intensivstation und zwei von 100 Intensivpatienten müssten künstlich beatmet werden. Der Grund für die Lockdown-Änderung: Bevor es auf Intensivstationen ein Problem gebe, werde es eines auf Normalstationen geben.

Eine Ansage hatte der Minister auch für Ungeimpfte, die die Impfpflicht abwarten und die Strafen in Kauf nehmen würden: Der Lockdown für Ungeimpfte soll auch mit der Impfpflicht ab Februar nicht enden. "Ein Lockdown kann verfassungsrechtlich nur begründet werden mit dem drohenden Zusammenbruch der medizinischen Versorgung. Solange diese Bedrohung real ist, wird der Lockdown für Ungeimpfte weitergehen", so Mückstein. Bedeutet: Man kann sich weder mit dem Bezahlen von Strafen, noch mit dem Abwarten aus dem Lockdown rausschlängeln.

"Wer schützt uns davor, dass wir im Herbst eine neue Variante bekommen, die im Endeffekt noch ansteckender ist oder noch schwerere Krankheitsverläufe macht?"

Gegen Kritik an der Lockerung der Quarantänebestimmungen wehrt sich der Gesundheitsminister, "wir gehen einen sehr sicheren Weg. Weil die Maßnahmen, die wir in Österreich haben, die werden in anderen Ländern gerade erst überlegt". "Ich glaube, wir sind mit den Maßnahmen im europäischen Vergleich sehr streng", so Mückstein, der darauf verweist, dass es in vielen anderen Ländern keine 3G- und schon gar keine 2G-Regelungen gebe.

Zwar warnte jüngst die Gecko-Leiterin Katharina Reich vor einer kommenden Durchseuchung in Österreich, für Mückstein ist dies aber ebenfalls kein Lösungsweg. Zur APA sagt er: "Wir wissen, dass bei der Impfung und bei der Genesung der Immunschutz mit der Zeit nachlässt. Das heißt, das kann jetzt nicht unmittelbar die Lösung sein." Auch deshalb, weil eine durchgemachte Infektion eventuell nicht vor in Zukunft neu auftretenden Corona-Mutationen schützen würde: "Wer schützt uns davor, dass wir im Herbst eine neue Variante bekommen, die im Endeffekt noch ansteckender ist oder noch schwerere Krankheitsverläufe macht?"

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