Österreich

Moscheen nur zum Teil aktiv gegen Integration

Heute Redaktion
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Das Freitagsgebet ist für die islamische Glaubensgemeinschaft sehr wichtig.
Das Freitagsgebet ist für die islamische Glaubensgemeinschaft sehr wichtig.
Bild: picturedesk.com

16 Moscheevereine wurden genauer angesehen, um herauszufinden, was sie zum Integrationsprozess beitragen. Das Ergebnis: Mehr als ein Drittel arbeitet gegen die Integration.

Das Fazit der Untersuchung fiel ernüchternd aus: Nur zwei der 16 Moscheen würden aktiv an der Integration der Muslime in die Gesellschaft wirken, so Islam-Experte Heiko Heinisch im Ö1-Morgenjournal.

Ganze sechs Moscheen würden die Integration der Muslimen aktiv behindern. Teilweise seien sogar fundamentalistische Tendenzen erkennbar gewesen. Besonders türkische Moscheevereine seien hier negativ aufgefallen. Schlechteste Bewertung erhielt die Milli Görüs Gemeinschaft.

Selten wird auf Deutsch gepredigt

Laut dem Forschungsbericht ist in einer türkischen Moschee explizit gegen die Werte der Mehrheitsgesellschaft gepredigt worden. Auch der Weltherrschaftsanspruch des Islams wäre bei der Predigt Thema gewesen, so Heinisch.

Weiter auffällig: In den Moscheen werden die Ethnien großteils getrennt. Das bedeutet, Bosnier, Albaner, Araber oder Türken beten in unterschiedlichen Gebetshäusern und das dann auch auf ihrer Landessprache. Predigten auf Deutsch sind eine Seltenheit.

Verdacht der Auslandsfinanzierung

In Österreich gibt es derzeit rund 400 Moscheen. Das wöchentliche Freitagsgebet besucht ungefähr 40 Prozent aller muslimischen Männer. Der Platz für Frauen ist hier oftmals begrenzt.

Außerdem besteht weiterhin der Verdacht, dass Imame aus dem Ausland finanziert werden. In knapp 60 Fällen wurden bereits Ermittlungen vom Kultusamt im Bundeskanzleramt eingeleitet. Das Innenministerium und das Finanzministerium werden sich der Sache nun annehmen, hieß es.

Auch ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz wird am Montag in einer Pressekonferenz zu dem Thema Stellung beziehen. Gemeinsam mit dem Islam-Experten Heiko Heinisch wird die Studie auch öffentlich präsentiert. "Heute" liefert alle aktuellen Infos dazu.

Kickl und Strache kritisieren Kurz

In Aussendungen kritisieren Generalsekretär Herbert Kickl und Landesparteiobmann Heinz-Christian Strache (beide FPÖ) Kurz. Dieser sei seiner Funktion als Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres in den letzten Jahren nicht nachgekommen.

Strache fordert "rigorose Kontrollen sowie sofortiges Zusperren bei dem leisesten Verdacht auf islamistische Umtriebe." Kurz hätte jahrelang Zeit gehabt, dem Problem entgegen zu wirken. Dass dies erst kurz vor der Nationalratswahl geschehe, sei nur "ein durchsichtiges Kampagnisieren."

"Die Krokodilstränen von Sebastian Kurz sind unglaubwürdig und es sei an der Zeit, endlich mit dem Arbeiten zu beginnen. Nur Anklagen, aber keine nachvollziehbaren Lösungsschritte zu setzen, werde jedenfalls nicht ausreichen, um endlich eine Verbesserung zu erreichen", so Kickl. (slo)