Österreich
Mord an Frau soll Doppelmord gewesen sein
Ein Oberösterreicher tötete im April seine Freundin in Graz und baute dann einen Crash, bei dem ein Mann starb. Ihm droht nun eine neue Mordanklage.
Das große Küchenmesser wurde erst einen Tag nach der schrecklichen Tat gefunden. Damit hatte ein Oberösterreicher (28) seine Lebensgefährtin (39) am 22. April in Graz getötet. Er flüchtete aus der Wohnung des Opfers und raste mit seinem Wagen in ein entgegenkommendes Auto. Der unbeteiligte Lenker (31) kam bei dem Crash ums Leben, der Unfallverursacher fiel ins Koma.
"Keine bewusste Tötung"
Inzwischen ist er längst erwacht und gestand die Bluttat an seiner Freundin. Nachdem er der 39-Jährigen zahlreiche Messerstiche im ganzen Körper zufügte, habe er suizidale Gedanken gehabt. Deshalb sei er mit dem Auto in den Gegenverkehr gefahren. Der Autounfall sei "keine bewusste Tötung" gewesen, verteidigte er sich bisher. Er sei verletzt gewesen und habe die Kontrolle über sein Auto verloren. Der Tod des 31-Jährigen war "nicht geplant, sondern ist passiert".
Ein Kfz-Gutachten legt nun nahe, dass der Verdächtige nicht die Wahrheit gesagt haben könnte. "Die Angaben des Lenkers sind mit Blick auf das Gutachten nicht nachvollziehbar", sagt Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft, gegenüber der "Kleinen Zeitung." Weder die Lenkbewegung noch der Anprallwinkel würden mit der Unfall-Schilderung des Oberösterreichers zusammenpassen. Eine weitere Mordanklage stehe nun kurz bevor.