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Die Monsterjagd trampelt rückwärts
Capcom bringt seine Monsterjäger-Reihe auf Nintendo Switch. Allerdings geht es eher klassisch zur Sache.
Anfang des Jahres holte Capcom Monster Hunter Serie endlich in die Gegenwart. Monster Hunter: World wurde von Anfang an für PlayStation 4 und Xbox One konzipiert, bestach mit gewaltigen Kreaturen, für die Reihe revolutionärer Grafik und vielen Komfortfunktionen, die bisher fehlten. Jetzt erhält auch Nintendo Switch einen Ableger der Reihe: Monster Hunter Generations Ultimate. Und in vielen Bereichen kann es sich wie ein Rückschritt anfühlen.
Umfangreich, aber klassisch
Denn das neue Spiel ist eigentlich gar nicht so neu. Ursprünglich erschien es in Japan vor einem Jahr, also noch vor Monster Hunter: World. Erschwerend kommt hinzu, dass Generations Ultimate ein "Best of" der Handheld-Teile der Serie ist und vom 3DS auf die Switch portiert wurde. Das 3DS-Original hat es gar nicht erst zu einem Release im Westen gebracht.
In vielen Bereichen ist das Spiel undurchschaubarer als der massenkompatible Bruder. Quests sind schlechter erklärt, das Glühwürmchen-Leitsystem fehlt, Wetzsteine müssen immer ausreichend im Gepäck sein, um die Waffe im Kampf nachzuschärfen, ... die Liste könnte man endlos fortsetzen.
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Fans freuen sich trotzdem
Doch trotz oder gerade wegen dieser vielen kleinen Unzulänglichkeiten hat Monster Hunter mit seiner Gameplay-Formel auch im Westen scharenweise Fans um sich geschart. Es ist hart, die vielen Kreaturen zu finden, ihr Verhalten zu analysieren und sie nach langen, erbitterten Kämpfen zu erlegen. Danach schmiedet man aus Hörnern, Zähnen und Haut neue Rüstungen, um noch mächtigere Giganten zu erlegen.
Erstmals im Vorgänger, Monster Hunter Generations, wurden vier Kampfstile eingeführt. Zum Gilde-, Schläger-, Luftkampf- und Konter-Stil gesellen sich in diesem Port auch zwei neue: Der Wagemut-Stil erlaubt beim Wegstecken der Waffe einen besonderen Zustand, in dem man schneller und stärker wird. Spieler, die den Alchemie-Stil wählen, können auch auf Erkundungstour Gegenstände craften.
Zersplittertes Jagdgebiet
Anstelle der frei erkundbaren und mit zahllosen Details gespickten Landschaften von Monster Hunter: Word treten hier Segmente mit Ladebildschirmen. Im Vergleich zur 3DS-Fassung wurden zwar Auflösung und Texturqualität hochgeschraubt, doch die Wurzeln auf der deutlich schwächeren Hardware sind mehr als offensichtlich. Karge Ebenen wirken selbst mit der neuen Beleuchtung sowie kleinen Zusatzeffekten noch immer wie karge Ebenen.
Video: Capcom
Fazit: Kontrastprogramm
Monster Hunter Generations Ultimate ist sicher nicht für jeden geeignet. Serienveteranen freuen sich über die Veröffentlichung außerhalb Japans - mit allen Mechaniken, die sich über die Jahre angesammelt haben. Spieler, die ihren Einstieg mit Monster Hunter: World gefunden haben, dürften zunächst überfordert sein. Viele Komfortfunktionen fehlen, alles funktioniert ein wenig anders. Im Gegenzug bietet das Game auch eine taktischere Erfahrung, die vor allem zusammen mit Freunden im Multiplayer über Hunderte Stunden ausgekostet werden kann. (lu)