Politik
NS-Lied auch bei anderen Burschaften gesungen
Nicht nur bei der "Germania" sollen NS-Lieder gesungen worden sein. Laut Andreas Mölzer ist es auch bei Burschenschaften in der Steiermark bekannt.
Im Morgenjournal-Interview weist der freiheitliche Publizist Andreas Mölzer die Kritik, Burschenschaften seien verfassungswidrig, entschieden zurück.
Es sei aber durchaus möglich, dass Restbestände des Nationalsozialismus vorhanden seien, erklärte Mölzer in dem Gespräch. Man müsse "Hygiene im eigenen Haus" schaffen und offensiv damit umgehen.
Der frühere FPÖ-Europaabgeordnete gesteht zudem, das NS-Lied mit der Textzeile "Gebt Gas, ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million", das im Liederbuch der Wiener Neustädter Burschenschaft "Germania" entdeckt wurde, ebenfalls zu kennen.
Strophe ist ihm "untergekommen"
Laut Mölzer sei im diese Strophe in seiner Zeit in der steirischen Pennälerverbindung Austria Knittelfeld "untergekommen". Er selbst habe aber nicht mitgesungen, schreibt die "Kleine Zeitung".
Der 65-Jährige stellt sogar die Behauptung auf, dass es sich bei dem Lied um ein "Spottlied auf die NS-Volksgemeinschaft" handelt. Es sei überhaupt kein "Loblied".
Allerdings sei "diese groteske Strophe einfach in keiner Weise zu entschuldigen oder zu rechtfertigen", zitiert die "Kleine Zeitung" Andreas Mölzer in dem Bericht.
Bundespräsident konnte seinen "Augen nicht trauen"
Mittlerweile hat sich auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu der Causa Landbauer geäußert. Er habe seinen "Augen nicht getraut", als er die Texte gelesen habe und dass es möglich sei, "auf diese Weise in einem Lied den Massenmord zu verhöhnen".
Landbauer beteuert weiter, dass er die Passagen in dem NS-Liederbuch nicht gekannt habe. Er habe das Heft immer nur in einer geschwärzten oder unvollständigen Version gesehen.
Muzicant übt Kritik an FPÖ
Ariel Muzicant, der Vizepräsident des European Jewish Congress und des Word Jewish Congress glaubt ihm das allerdings nicht und schießt scharf in Richtung FPÖ und den Burschenschaften.
(wil)