Österreich

Mödlinger Bürgermeister: "Wiener, bleibt daheim!"

Heute Redaktion
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"So geht es nicht": Bürgermeister Hans Stefan Hintner (ÖVP) will den Wienern einen Spazierausflug in den Mödlinger Wald "vermiesen".

"Spazieren, Radfahren, Hunde Gassi führen nur in der unmittelbaren Wohnumgebung und nicht mit dem Auto irgendwo hinfahren!!! Das gilt besonders für die Wiener, die in Scharen unseren Mödlinger Wald heimsuchen", macht Bürgermeister Hans Stefan Hintner (ÖVP) seinem Ärger auf Facebook Luft - und Taten folgen. Er ließ kurzerhand großräumig Parkplätze am Fuße des Wienerwaldes sperren. Die Polizei kontrolliere, "wer von wo kommt", droht er.

Darf ich mit dem Privatauto nicht zum Spazierengehen fahren?

Doch! Wichtig ist: Nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit dem Privatauto ist es erlaubt, aber sozusagen in Maßen, sagt man bei den Behörden. Also ein paar Kilometer an den Stadtrand oder am Land zu einem Wald zu fahren, ist auch in Corona-Zeiten durchaus in Ordnung. Strengere Regeln gelten einzig für das Bundesland Tirol, das eine eigene Quarantäneverordnung hat.

Berichte, wonach Fahrer mit Wiener Kennzeichen in niederösterreichischen Umlandgemeinden gezielt ausgesiebt und heimgeschickt würden, werden von der NÖ-Landespolizeidirektion im Gespräch mit dem profil zurückgewiesen. "Wir wollen bei regulären Verkehrskontrollen die Menschen aber sensibilisieren. Es ist nicht im Sinne der Ausgangsbeschränkung, wenn sich Menschen erst recht wieder an attraktiven Ausflugszielen ballen."

"Unterstützung" aus Wien

Doch das ist dem Mödlinger "Wut-Bürgermeister" zu wenig: Aus seiner Sicht sind nur Spaziergänge in der Wohnumgebung kompatibel mit dem allgemeinen Quarantäne-Zustand. Als freiheitsliebender Mensch wolle er so etwas nicht aktiv fordern, eine "Definition für Wohnumgebung" hielte er aber für sinnvoll.

Beruhigende Neuigkeiten für Hintner dürften jetzt ausgerechnet vom Wiener SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker kommen. Wie "Heute" berichtete, kündigt dieser ja an, Park- und Spielplatzsperren in Wien demnächst wieder aufzuheben. Wenn den Wienern also bald wieder mehr Grünflächen zur Verfügung stehen, reguliert das den "Ausflugstourismus" in den Wienerwald vielleicht ja wieder ganz von selbst - ohne Wut-Postings in den sozialen Medien.

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