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Mobbing-Skandal – Dänen-Prinz verlässt Elite-Internat

Seit 1565 gilt Herlufsholm als eine der Top-Privatschulen Dänemarks. Nach Fällen körperlicher Gewalt zieht die Königsfamilie nun Konsequenzen.

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Prinz Christian von Dänemark (16), im Bild hinten links, verlässt das Elite-Internat Herlufsholm per sofort.
Prinz Christian von Dänemark (16), im Bild hinten links, verlässt das Elite-Internat Herlufsholm per sofort.
REUTERS

Prinz Christian von Dänemark wird nicht länger das Elite-Internat Herlufsholm besuchen. Auch der Wechsel seiner Schwester, Prinzessin Isabella (15), am Ende der Sommerferien, werde nicht stattfinden. Das teilten ihre Eltern, Kronprinz Frederik (54) und Kronprinzessin Mary (50), jetzt in einem Statement auf Instagram mit. "In Anbetracht des Gesamtbildes und unserer besonderen Stellung als Kronprinz und Kronprinzessin haben wir beschlossen, dass Prinz Christian nicht in Herlufsholm bleiben und dass auch Prinzessin Isabella nach den Sommerferien nicht in die neunte Klasse dieser Schule gehen wird", heißt es.

Es sei ein schwieriger Prozess "für unsere Familie" gewesen. "Wir hoffen, dass die Schule sich nun die Zeit nimmt, um die notwendigen Veränderungen vorzunehmen und eine Kultur zu schaffen, in der sich alle wohl und sicher fühlen können". Im Laufe des Sommers wolle das Kronprinzenpaar zusammen mit ihren Kindern "eine Entscheidung über ihre zukünftige Schulwahl treffen", schreiben die Royals abschließend.

Mitschüler verhaftet, Rektor gekündigt

Der Grund hinter dem Schulwechsel: schockierende Missstände in dem über 400 Jahre alten Internat. Anfang Mai 2022 deckte die Dokumentation "Herlufsholms Hemmeligheder" (zu deutsch: "Herlufsholms Geheimnisse") des dänischen Senders TV2 Mobbing, Gewalt und sexuelle Misshandlungen innerhalb der Schule in der Nähe der Stadt Næstved auf. Darin sprachen 50 ehemalige Schülerinnen und Schüler über ihre Erlebnisse. Kurz nach der Ausstrahlung überschlugen sich die Ereignisse: Der Rektor Mikkel Kjellberg musste seinen Posten räumen, die Polizei wurde eingeschaltet und erst kürzlich trat der gesamte Vorstand zurück. Zudem wurden umfassende Reformen angekündigt.

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