Multiprofessionelle Teams

Mobbing, Gewalt – nun kommt Hilfe direkt in die Schule

Ab November wird die psychosoziale Unterstützung an Wiener Schulen erweitert: Im Endausbau sind 17 multiprofessionelle Teams an 52 Standorten geplant.

Wien Heute
Mobbing, Gewalt – nun kommt Hilfe direkt in die Schule
Die psychosoziale Belastung für Kinder und Jugendliche ist enorm (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

Mobbing, Depressionen und Gewalt: Die physischen und psychischen Belastungen für Kinder und Jugendliche sind enorm. Das zeigt sich auch in der Zahl der gestiegenen Straftaten an Schulen: So haben sich die Straftaten an Wiens Schulen von 2021 auf 2023 von 962 auf 1932 fast verdoppelt – "Heute" berichtete.

Zusätzlich sind die Sorgen aufgrund von Pandemie, Krieg, Klimakrise und Teuerung in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Um Schüler, Eltern und Lehrpersonal zu entlasten und eine frühe Intervention bei Krisen zu ermöglichen, baut die Stadt Wien nun das psychosoziale Angebot an den Pflichtschulen aus.

Erste Teams in Favoriten und Margareten

Ein Schulverbund – bestehend aus drei bis vier Standorten – wird von einem multiprofessionellen Team der Psychosozialen Dienste betreut. Dieses setzt sich aus klinischen Psychologen, Sozialpädagogen, Sozialarbeitern und – je nach Bedarf – Ergotherapeuten zusammen. An jeder Schule wird jeweils eine Person aus diesen Teams täglich vor Ort sein. Die Schulen werden etwa nach geografischer Nähe oder besonderer Fallhäufung ausgewählt.

Bereits im November starten die ersten Teams in Favoriten und Margareten. Bis zum ersten Quartal 2025 sollen 15 Schulen mit permanenten Teams ausgestattet sein. Im Endausbau wird es 17 multiprofessionelle Teams zu je vier Personen geben, die 52 Pflichtschulstandorte betreuen. Das Angebot richtet sich vor allem an Volks- und Mittelschulen, Polytechnische Lehrgänge und Schulen mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

"Schulhotline" startet im November

Neben den permanenten Teams wird es bis zum ersten Quartal 2025 auch zwei mobile Gruppen geben, die allen Schulen zur Verfügung stehen – hier liegt der Fokus auf Krisenintervention sowie Vermittlung in Behandlungs- und Unterstützungssysteme. Im November wird die telefonische Beratungsstelle "Schulhotline" für alle Direktoren starten. Die mobilen Teams treten dann direkt in Kontakt mit der jeweiligen Schule.

"Die Gesundheit junger Menschen hat höchste Priorität und wird in Wien mit großem Engagement verfolgt. Mit multiprofessionellen Teams an den Wiener Pflichtschulen machen wir einen wichtigen Schritt und bieten direkte, unkomplizierte und kostenlose Unterstützung", zeigt sich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) über das Programm erfreut.

Psychosoziale Belastungen steigen

Auch Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ist von dem Projekt überzeugt: "In ganz Europa steigt die Zahl der psychosozialen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen. Deshalb müssen wir hier rasch und effektiv reagieren, damit aus diesen Belastungen keine dauerhaften Erkrankungen werden."

Einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Konzeptes leisteten laut Hacker und Ludwig die stellvertretende Vorsitzende der Personalvertretung der Wiener Pflichtschullehrer*innen, Karin Medits-Steiner (FSG-GÖD), und ihr Team.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ab November wird die psychosoziale Unterstützung an Wiener Schulen durch 17 multiprofessionelle Teams an 52 Standorten erweitert, um etwa Mobbing, Depressionen und Gewalt entgegenzuwirken
    • Zusätzlich wird eine "Schulhotline" für Direktoren eingerichtet und mobile Teams sollen bis 2025 für Krisenintervention und Unterstützung zur Verfügung stehen
    red
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