Österreich
Mitschüler durften mit Michael telefonieren
Zusammen mit seiner Familie wurde der bereits bestens integrierte Michael (9) in die Ukraine abgeschoben. Am Montag durften die Mitschüler mit ihm telefonieren.
Das Abschiebedrama des neunjährigen Michael aus der Krim in der Ukraine bewegt das ganze Land. Wie berichtet, wurden der Bursch und seine Familie vergangene Woche für alle völlig überraschend von der Polizei abgeholt und in ein Abschiebezentrum nach Wien gebracht.
Am Freitag ging es dann tatsächlich mit dem Flugzeug zurück in die Ukraine.
Seine früheren Mitschüler aus der 3B-Klasse der Volksschule St. Nikola (Bez. Perg) sind unendlich traurig. Sie konnten sich nicht einmal mehr richtig von ihrem Freund verabschieden.
Mitschüler verfassten einen offenen Brief
Sie verfassten noch gemeinsam einen offenen Brief. "Wir sind sehr traurig, dass Michael weg muss. Er und seine Familie sind sehr nette Menschen", schreiben sie. Und: "Jeder Mensch soll dort glücklich sein dürfen, wo er will" (wir berichteten).
Direktorin und Klassenlehrerin Brigitte Greisinger hat kurz nach der Ankunft mit der Familie telefoniert. "Es geht ihnen gut. Sie sind vorübergehend bei Freunden in Kiew unter gekommen", so die Direktorin zu "Heute".
Und Montagvormittag durften seine Mitschüler noch einmal mit Michael telefonieren. "Sie haben sich riesig darauf gefreut. Sie waren froh, dass sie wieder mit ihrem Freund telefonieren durften", so die Direktorin.
Eltern hoffen jetzt auf Arbeitsvisum
Alle hoffen weiterhin, dass Michael bald wieder nach St. Nikola zurückkommt. Laut Greisinger versuchen seine Eltern nun über ein Arbeitsvisum wieder nach Oberösterreich zurückkommen zu können.
"Wir heben seine Sachen in der Schule auf jeden Fall auf", ist die Direktorin trotz allem guter Dinge.
(mip)