Lagerhaus TechnikCenter

Mitarbeiter: "Ich soll auf 1.300 € Gehalt verzichten"

Angespannte Lage beim Lagerhaus TechnikCenter: 25 Personen wurden beim AMS angemeldet, Dutzende Mitarbeiter sollen neue Dienstverträge unterschreiben.

Erich Wessely
Mitarbeiter: "Ich soll auf 1.300 € Gehalt verzichten"
Lagerhaus TechnikCenter in der Krise: 25 Personen wurden vorsorglich beim AMS angemeldet.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com (Symbolfoto)

Insolvenzen, Firmen in der Krise – nun spitzt sich die Situation auch bei der "Lagerhaus TechnikCenter" zu. Auf der Homepage heißt es zum Leitbild der GmbH: "Das Lagerhaus Technik-Center (LTC) ist eines der führenden Landtechnik-Unternehmen Österreichs. Das Angebot umfasst innovative, hochwertige Landmaschinen und entsprechende Serviceleistungen. Mit 8 Standorten und einem dichten Netz an lokalen Ansprechpartner:innen ist das Unternehmen landesweit aktiv."

"Friss oder stirb"

Laut "Heute"-Infos rumort es aber jetzt innerhalb der Belegschaft. Ein Betroffener sagt gegenüber "Heute": "Vor ungefähr einer Woche wurden allen Mitarbeitern neue Dienstverträge vorgelegt, wo ein Gehaltsverzicht von 7 bis zu 30 Prozent in Kauf genommen werden soll. Ganz hart trifft es den Vertrieb (Außendienst) wo zusätzlich noch eine Provisionsvereinbarung vorgelegt wird, wo die Einstiegsstufe so hoch angesetzt wurde, was in einem fallenden Markt nicht erzielbar ist." Der Dienstvertrag sei auch nicht verhandelbar: "Frei nach dem Motto: ,Friss oder stirb.'"

"Selbst der Vorstand der RWA, zu 98 Prozent Eigentümer des LTC, sieht sich in der Causa verantwortungslos und möchte uns nicht helfen. Die komplette Vertriebsmannschaft weiß nicht, wie sie weitermachen soll und möchte unter diesen Bedingungen eigentlich nicht arbeiten", so der Mitarbeiter weiter. Ihn selbst treffe es auch hart: "Ich soll auf 1.300 Euro brutto pro Monat verzichten."

Die Belegschaft sei sogar schon so weit, dass "keiner die Dienstverträge unterschreiben will", so der Niederösterreicher.

"Nachfrage stark zurückgegangen"

"Heute" fragte bei der RWA Raiffeisen Ware Austria AG nach. In einem schriftlichen Statement gegenüber "Heute" heißt es: "2024 ist im Landmaschinenmarkt die Nachfrage stark zurückgegangen und die Ergebnissituation ist deshalb sehr angespannt. Aus diesem Grund führt das Lagerhaus Technik Center (LTC) eine Reorganisation durch, mit dem Ziel, Kosten zu senken und den Anforderungen der landwirtschaftlichen Betriebe zukunftsorientiert zu entsprechen."

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25 Personen beim AMS angemeldet

Folgende Maßnahmen zur Kostenreduktion werden durchgeführt: Lagerabbau, Verringerung der Sachkosten und Reduktion der Personalkosten. "Dies bedeutet einerseits, dass 25 Personen beim AMS angemeldet wurden und zum anderen, dass die bestehende Gehaltsstruktur angepasst werden muss. Deshalb wurden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Dienstverträge vorgelegt."

"Harte Einschnitte sind uns bewusst"

Und weiter: "Bei der Gehaltsreduktion wurde unterschieden, ob eine Provisionsvereinbarung besteht oder nicht. Der Provisionseinstieg wurde tatsächlich erhöht, dies muss allerdings vor dem Hintergrund der Inflationsrate und einer Vergrößerung der Verkaufsregionen gesehen werden. Wir sind uns bewusst, dass dies für die Betroffenen harte Einschnitte sind, unser Bestreben liegt aber darin, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Mit diesen Maßnahmen und mit einem Kapitalzuschuss der RWA (Raiffeisen Ware Austria) ist der Fortbestand des LTC und der Erhalt von mehr als 130 Arbeitsplätzen sichergestellt."

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    Manfred Fesl, Pierer Mobility AG

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Firma Lagerhaus TechnikCenter (LTC) steht vor einer Krise und fordert von ihren Mitarbeitern Gehaltsverzichte von 7 bis 30 Prozent, was besonders den Vertrieb hart trifft.
    • Trotz der schwierigen Lage und der geplanten Reorganisation zur Kostensenkung, weigern sich viele Mitarbeiter, die neuen Dienstverträge zu unterschreiben, da sie die Bedingungen als unzumutbar empfinden.
    wes
    Akt.