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Mitarbeiter filmt Tesla-Versagen – wird sofort gefeuert
Joe Bernal veröffentlichte auf YouTube ein Video, das Schwächen der Tesla-Steuerung in der Selbstfahrfunktion zeigt. Dafür wurde er umgehend gefeuert.
Im Unternehmen von Elon Musk wird negative Presse nicht gerne gesehen. Tesla hat einen Mitarbeiter gefeuert, weil dieser ein pikantes Video seines Tesla-Unfalls auf YouTube veröffentlichte. Auf seinem Kanal "AI Addict" testete Joe Bernal in mehreren Videos die neue Selbststeuerungs-Funktion FSD (Full-Self-Driving) von Tesla.
Diese befindet sich erst in der Beta-Version, doch schon jetzt können sich Tesla-Besitzer – wie Bernal selbst – dafür anmelden und sie austesten. In einem Video aus dem Februar filmte Bernal jedoch, wie sein Tesla im Selbstfahrmodus eine Straßenbegrenzung in San José rammt: Offensichtlich hat das System von FSD Beta diese nicht registriert.
Tesla bat ihn, mit den Videos aufzuhören
Das Unternehmen war alles andere als begeistert über diese unliebsamen Neuigkeiten und schmiss Joe Bernal prompt hinaus. In seiner Entlassungsmitteilung sei ihm kein Grund genannt worden. Von einem Vorgesetzten wurde er nur mündlich darüber informiert, dass sein öffentlicher YouTube-Kanal einen "Interessenskonflikt" darstelle, sagte Bernal gegenüber CNBC.
Bernal fügte an, es sei immer bekannt gewesen, dass er den YouTube-Kanal führe und dort Videos aus seinem Tesla veröffentliche. Bereits nach einer früheren Fahraufnahme, die Probleme mit FSD Beta offenbarte, habe ein Tesla-Manager ihn jedoch davon abbringen wollen, weitere Videos zu veröffentlichen.
Zugang zur Beta-Version gesperrt
Zusätzlich zur Kündigung wurde Bernal sogar der Zugang zur Betaversion von FSD entzogen, obwohl dieser Zugang nicht an dessen Arbeitsverhältnis geknüpft war, sondern einfach daran, dass dieser privat einen Tesla fährt. Gegenüber CNBC betonte Bernal, dass er sich insbesondere deshalb einen Tesla gekauft hatte, weil er als Mitarbeiter gratis Zugang zu FSD Beta haben würde, statt regulär 8.000 Dollar dafür zahlen zu müssen.
Tesla-CEO Elon Musk bezeichnet sich auf Twitter gerne als Kämpfer für die Meinungsfreiheit, doch wie CNBC berichtet, hat sein Unternehmen Kundinnen, Kunden und Angestellte immer wieder darum gebeten, sich nicht öffentlich zu Problemen zu äußern, die Teslas Autos oder die Unternehmensführung betreffen.