Mit Regenschirm gegen Rechtsanwalt – "Ich töte dich!"

Dramatische Szenen in der Wiener Innenstadt am Morgen des dritten Mai: Völlig aus dem Nichts war ein 50-Jähriger in die Kanzlei eines Rechtsanwalts gestürmt. Der Deutsche schrie den Juristen, der vor Jahren dessen schwerreiche Schwester vertreten hatte, an und ballte die Fäuste "Ich bring dich um, das wirst das nicht überleben."

Mit Metallspitze auf Kopf gezielt

Dann packte der studierte Mediziner metallene Regenschirmen aus einem Korb am Eingang, zerbrach sie am Boden und schlug damit in Richtung des Anwalts. "Die Spitze schrammte 10 Zentimeter an meinem Kopf vorbei", sagte der durch den Angriff Traumatisierte im Zeugenstand am Donnerstag am Wiener Landesgericht aus.

Gerade noch konnte konnte er ausweichen, dann wurde er mit den Schirmen beworfen und lieferte er sich eine filmreife Verfolgungsjagd mit dem Angreifer durch die gesamten Kanzlei-Räumlichkeiten, die völlig verwüstet wurden. Mit letzter Kraft konnte der Jurist gerade noch seinen Kollegen kontaktieren, der die Polizei rief. Als ein Dutzend Beamte mit gezogener Waffe in das Büro stürmten, hatte er den Angreifer bereits am Boden fixiert.

Jurist hat seit Angriff Pfefferspray

Im Verhör soll der zuletzt als Museumswärter angestellte Mann gesagt haben. "Ich hätte ihn umgebracht, wenn ich ein Messer dabei gehabt hätte". Vor Gericht entschuldigte sich der psychisch Kranke für seine als versuchte schwere Körperverletzung und gefährliche Drohung angeklagte Tat, für die er aber als nicht zurechnungsfähig eingestuft wurde. Weil seit der U-Haft nun Medikamente wirken würden, kam er mit einer bedingten Einweisung davon. Der Jurist vertraut seit der Attacke auf Pfefferspray. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.