Coronavirus

Mit oder an Corona gestorben – Studie zeigt Unterschied

126.000 Corona-Todesfälle hatte Deutschland seit Pandemie-Beginn bisher zu beklagen. Die Regierung befindet sich im Clinch um die Öffnungsschritte.

Tobias Kurakin
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Mehr als 126.000 Corona-Todesfälle gab es bereits in Deutschland.
Mehr als 126.000 Corona-Todesfälle gab es bereits in Deutschland.
Frank Hormann / dpa / picturedesk.com

Fast seit Beginn der Pandemie wird darüber diskutiert, ob die Corona-Todesfälle mit oder an den Folgen des Coronavirus verstorben sind. Während Österreich noch keine Unterscheidung liefert, wurde nun in Deutschland eine erste Studie veröffentlicht, die die Unterschiede zeigt. 

Große Mehrheit "an" Corona gestorben

Die Studie von Saskia von Stillfried und ihren Kolleginnen und Kollegen hat 1.129 Corona-Todesfälle untersucht und daraus eine Hochrechnung erstellt. Demnach seien 86 Prozent der Corona-Toten in Deutschland tatsächlich direkt am Coronavirus gestorben, 14 Prozent hingegen an anderen Erkrankungen, die in Verbindung mit einer Infektion zum Tod führten. 

Derzeit meldet Deutschland neue Rekordzahlen, die man im Verlauf der zweijährigen Pandemie so noch nicht erreicht hatte. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet demnach eine 7-Tage-Inzidenz von 1.585,4 Infizierten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Vor einer Woche lag die deutschlandweite Inzidenz bei 1.293,6, im Vormonat bei 1.437,5. 

In den letzten 24 Stunden wurde zudem mit 198.888 fast die 200.000-Marke gesprengt. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die aktuellen Fälle aber noch weitaus höher liegen würden. Anders als in Österreich ist die Testkapazität in Deutschland stark beschränkt.  Deutschland plant generell mit 20. März alle Corona-Maßnahmen fallen zu lassen, an dieser Entscheidung hatte sich aber zuletzt Kritik gemehrt. Auch der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach muss mittlerweile mit heftigem Gegenwind vorliebnehmen.

"Wenn das Gesetz so verabschiedet wird, wie es vom Bundeskabinett eingebracht wurde, macht es alle Arbeit der letzten zwei Jahre obsolet", sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Position von Lauterbach nannte Brysch zudem "höchst widersprüchlich". 

Streit innerhalb der Regierung um Öffnungen 

Innerhalb der Regierung herrscht mittlerweile Uneinigkeit über das weitere Vorgehen der Maßnahmen. Die Grünen wollen beispielsweise weiterhin auf das Tragen von Masken in Innenräumen setzen. Der Koalitionspartner von der FDP bezeichnet das Maßnahmen-Ende hingegen als "großen Erfolg". Die Kanzlerpartei SPD will sich noch mit den Bundesländern abstimmen. 

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