Spitals-Odyssee

Mit Nasenbluten von einer Klinik zur nächsten geschickt

Ärger in Mistelbach und Gänserndorf: Für eine Patientin mit Nasenbluten war kein HNO-Facharzt da. Sie landete schließlich in Krems.

Niederösterreich Heute
Mit Nasenbluten von einer Klinik zur nächsten geschickt
Eine Patientin legte eine Odysse durch NÖ hin.
Getty Images (Symbolfoto)

Die Frau aus Gaweinstal hatte an einem Sonntagmorgen mit immer stärkerem Nasenbluten zu kämpfen. "Also wurde die Rettung alarmiert", erzählt ihr Ehemann den "NÖN".

Dann allerdings begann eine wahre Odyssee mit der Rettung.

HNO-Abteilung nicht besetzt

Zuerst wollte man die Frau in das Landesklinikum Mistelbach bringen, allerdings ist die Abteilung für Hals-Nasen-Ohren wegen eines Ärztemangels nicht mehr durchgehend besetzt. Ein Facharzt in diesem Bereich ist von Montag bis Donnerstag verfügbar. Am Sonntag nicht.

Umleitung nach Gänserndorf

Dann sei der Rettungswagen von der Notruf NÖ-Leitstelle in das Medizinische Zentrum Gänserndorf umgeleitet worden. Dort gab es aber auch keinen HNO-Arzt. Die Verwunderung der Tagesklinik-Ärztin sei auch groß gewesen, warum die Patientin mit unstillbarem Nasenbluten zuerst nach Mistelbach und dann zu ihr gebracht wurde.

Rettungsdienst abhängig von Besetzung im Spital

Notruf NÖ meldete den Vorfall auch schon der Landesgesundheitsagentur. Grundsätzlich stellt die Leitstelle allen Rettungsdiensten ein elektronisches System zur Verfügung, "das die Verfügbarkeit von Kapazitäten der Versorgungseinrichtungen immer zum aktuellen Zeitpunkt widerspiegelt", erklärte Sprecher Stefan Spielbichler den "NÖN". Das Rettungsteam erhält passend für jedes Symptom eine Übersicht, welcher Standort den Patienten versorgen kann. "Welches Klinikum angefahren wird, liegt in der Entscheidung des Rettungsdienstes."

Blutung gestillt, dann nach Krems

Im aktuellen Fall lief es in Folge so: Die akute Blutung der Patientin sei gestillt worden. In Gänserndorf. Dann wäre es weiter nach Krems gegangen, wo die Wunde der Gaweinstalerin verödet wurde. Eine wahre Odyssee.

"Denkanstoß"

Ihr Ehemann wandte sich an die Medien, um der "Politik einen Denkanstoß zu geben." Es sei eine Notwendigkeit, dass eine HNO-Abteilung 24 Stunden lang besetzt ist. Aus dem Büro des zuständigen Landesrates Ludwig Schleritzko (VP) wurde darauf verwiesen, dass gerade ein Prozess zur Erarbeitung eines Gesundheitspaktes laufe. Zusatz: "Die Landesgesundheitsagentur und die Landespolitik wünschen sich genauso wie die Menschen die Wiederaufnahme des Vollbetriebs der HNO-Abteilung in Mistelbach."

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    Bundesheer / OTS

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Frau mit Nasenbluten wurde von einer Klinik zur nächsten geschickt, da keine HNO-Fachärzte verfügbar waren
    • Die Rettung brachte sie zuerst nach Mistelbach und dann nach Gänserndorf, bevor sie schließlich in Krems behandelt wurde
    • Ihr Ehemann fordert eine 24-Stunden-Besetzung der HNO-Abteilung und hofft auf die Wiederaufnahme des Vollbetriebs in Mistelbach
    red
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