Wien
Mit Kunstwerk umgefallen: Wiener muss 2.500 Euro zahlen
Anton S. zwängte sich am 8. Jänner in eine Kunstinstallation in einem Wiener Museum. Dieses kippte um, nun muss der Besucher Strafe zahlen.
Bei einem Besuch im Wiener Künstlerhaus (City) beschädigte Anton S. (59) im Jänner ein modernes Kunstwerk. Der Wiener zwängte sich in die Installation "Spind für Döbling", fiel dann mit dem Kunstobjekt um. Der Metallspind mit dem Holzaufbau wurde dabei schwer beschädigt. Anton S. verletzte sich am Arm, das Museum forderte 2.500 Euro für die Reparatur des Kunstwerks.
"Offene Türe war einladend"
Um sich eine Anzeige wegen Sachbeschädigung zu ersparen, bezahlte Anton S. den Betrag, wandte sich aber an die ORF-Sendung "Bürgeranwalt". "Die offene Türe hat für mich so einladend gewirkt, sonst würde man ja die Türe zumachen", sagte er in der ORF-Sendung. Die weiße Bodenmarkierung sei für ihn nicht eindeutig als Absperrung erkennbar gewesen. Das Kunstwerk nicht besser abzusichern, sei daher für ihn "fahrlässig". Der Anwalt von Anton S. sieht eine Mitschuld bei den Ausstellungsverantwortlichen.
Hausverbot für Verdächtigen
Im Wiener Künstlerhaus sieht man die Sache freilich anders. Anton S. wurde mit Hausverbot belegt, gegenüber dem "Bürgeranwalt" heißt es: Seit der Gründung des Museums im Jahr 1861 habe es bisher keinen Fall von einem zerstörten Kunstwerk gegeben. Warum eine weiße Bodenmarkierung als Hinweis nicht ausreiche, "ist uns ein Rätsel".