KI-Interview mit ORF-Logo

Betrüger locken mit Gabalier-Stimme in Krypto-Falle

Andreas Gabaliers Stimme wurde geklont und für Krypto-Werbung missbraucht – samt Fake-Interview und gefälschtem ORF-Auftritt!
Christoph Weichsler
07.04.2025, 13:16

Er ist einer der bekanntesten Schlagerstars im Land – und jetzt Opfer einer KI-Attacke: Andreas Gabaliers Stimme wurde geklont und für ein gefälschtes Interview verwendet. In dem Clip, der scheinbar beim ORF lief, spricht er jedoch nicht über Musik, sondern lobt plötzlich dubiose Krypto-Investments.

Der Haken: Es ist alles Fake! Die Stimme klingt zwar wie Gabalier – doch sie stammt nicht von ihm, sondern von einem Computerprogramm. Er selbst hat nie ein solches Interview gegeben. Alles wurde mithilfe sogenannter Künstlicher Intelligenz erstellt.

Falsches Interview auf gefälschter ORF-Seite

Besonders perfide: Das Fake-Interview wurde auf einer Seite veröffentlicht, die dem echten orf.at täuschend ähnlich sieht. Selbst das bekannte Logo des öffentlich-rechtlichen Senders wurde übernommen – das soll für Seriosität sorgen und Vertrauen wecken.

Doch genau das macht die Masche so gefährlich. Viele Fans glaubten tatsächlich, dass Gabalier für Krypto-Trading wirbt. So wurden nicht nur Gabalier und der ORF, sondern auch unzählige Nutzerinnen und Nutzer zu Opfern dieser digitalen Täuschung.

"Geister, die wir riefen" – Gabalier schlägt Alarm

Der Sänger selbst zeigt sich wenig überrascht von der KI-Betrugsmasche. Im Gespräch mit Bild warnt er eindringlich: "Das sind die Nebenwirkungen unseres so hochgelobten technischen Fortschritts."

Für Gabalier ist klar: Diese Form von Betrug wird in Zukunft zunehmen, und die Gesellschaft sei nicht ausreichend vorbereitet. "Man muss einfach aufpassen, dass man nicht auf so einen KI-Blödsinn hereinfällt."

Promi-Zielscheiben: So funktioniert Voice Cloning

Die Betrüger nutzten sogenannte Voice-Cloning-Technologie. Dabei reicht schon eine kurze Tonaufnahme, um eine Stimme mit KI täuschend echt nachzubilden. Solche Schnipsel finden sich oft in Interviews oder Social-Media-Videos.

Gerade Promis wie Gabalier sind ein gefundenes Fressen: Ihre Stimmen sind leicht verfügbar – und sie genießen hohe Glaubwürdigkeit. Betrüger wissen das und setzen gezielt auf bekannte Gesichter und Stimmen, um Krypto-Tricks glaubwürdig zu verkaufen.

Was tun bei KI-Betrug im Netz?

Wer auf eine solche Masche hereinfällt, sollte sofort handeln. Am wichtigsten: Die eigene Bank informieren, Zahlungen stoppen lassen – und Anzeige bei der Polizei erstatten. Je schneller man reagiert, desto besser die Chancen, den Schaden zu begrenzen.

Auch Verbraucherorganisationen und Cybercrime-Stellen raten zu Vorsicht: Besonders bei angeblichen Promi-Tipps oder ORF-Beiträgen zu Geldanlagen sollte man skeptisch sein. Echte Sender bewerben keine fragwürdigen Finanzprodukte.

Gabalier kämpft gegen Fake-Accounts auf Instagram

Doch nicht nur seine Stimme wird missbraucht: Auf sozialen Netzwerken wie Instagram tauchen immer wieder falsche Gabalier-Profile auf. Oft locken diese mit Gewinnspielen oder angeblichen Fan-Nachrichten – doch sie stammen nicht vom Musiker.

Gabalier selbst sagt, er komme "kaum noch dagegen an". Die Plattformen löschen oft zu spät – oder gar nicht. Für viele seiner Fans bleibt oft nur der Hinweis: Misstrauisch bleiben und nichts anklicken.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 07.04.2025, 14:58, 07.04.2025, 13:16
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