Wien

Mit E-Scootern muss man in Wien jetzt blinken

Die E-Scooter von Bird haben jetzt sogar einen Blinker, mit der Stadt gibt es eine Debatte um die Kennzeichen – Taferl dürfen nur an einem Platz sein…

Nicole Oirer
Aktuell noch ohne Kennzeichen: die Scooter von Bird.
Aktuell noch ohne Kennzeichen: die Scooter von Bird.
Denise Auer

Die E-Scooter von Bird findet man schon in 350 Städten in 30 Ländern. In Wien hat man nun die letzte Ausschreibung gewonnen. Unter strengeren Spielregeln darf man hier jetzt wieder E-Scooter vermieten. Am Mittwoch (5.7.) wurde zum Hintergrundgespräch geladen – und dabei Neuheiten enthüllt. 

Diskussion um Kennzeichenpflicht

Mit der Stadt gibt es derzeit eine Diskussion wegen der vorgeschriebenen Kennzeichen für die Scooter. Durch diese sollen Scooter-Sünder leichter identifiziert und aus dem Verkehr gezogen werden. Die E-Scooter von Bird sind schon jetzt zweimal mit einer individuellen Nummer gekennzeichnet (beim QR-Code und auf der Lenkstange). Der Vorschlag, die Nummer auf der Lenkstange grell einzufärben, wurde von den Stadt-Verantwortlichen abgelehnt. Sie haben klare Vorstellungen von der "Taferl-Pflicht": "Auf Wunsch der Stadt Wien setzen wir ein klar erkennbares Kennzeichen hinten am Roller um", erklärt Mark Alexander Friedrich, Senior Government Partnerships Manager bei Bird. Wie genau es designtechnisch aussehen soll, wird derzeit noch abgestimmt, spätestens ab ersten September soll es die Scooter zieren.

Bei der Sicherheit und Straßentauglichkeit hat Bird nachgerüstet. Die Scooter haben nun Luftreifen, die auch das Kopfsteinpflaster in der Wiener Innenstadt abfedern. Zusätzlich hat der neueste Scooter "Bird Three" wie von der Stadt verlangt, nun auch Blinker am Lenker verpasst bekommen. Dieser wird über einen Knopf am Lenker aktiviert.

Um die Fahrer zusätzlich für mehr Sicherheit zu motivieren, vergibt Bird auch kostenlose Helme. Diese kann man per E-Mail bestellen oder man bekommt sie bei Veranstaltungen des Betreibers. Ein System, bei dem ein Selfie mit Helm eventuell Guthaben einbringen könne, befinde sich laut Friedrich derzeit noch in der Evaluierung.

Fotos sollen Falschparken verhindern

Scooter dürfen künftig nicht mehr am Gehsteig abgestellt werden. Um Falschparken zu verhindern, verlangt Bird von seinen Nutzern nun ein Parkfoto am Ende jeder Fahrt. Bevor dieses nicht eingereicht wird, hört die Scooter-Miete nicht auf. Die Fotos werden dann per KI und manuell geprüft. Wer falsch parkt muss mit Strafen rechnen, Wiederholungstäter können auch ganz von der App verbannt werden.

Belohnung für richtiges Abstellen

Wer in Parkverbotszonen abstellt, kann die Scooter-Miete nicht beenden. Sie läuft dann noch mindestens zwei Stunden zum vollen Minutenpreis weiter und kostet den Falschparker so ordentlich Geld. Bei Bird gibt es aber nicht nur Strafen, man arbeitet auch mit Belohnungssystem. "Wer seinen Scooter auf bestimmten Flächen, beispielsweise in der Nähe von U-Bahn-Stationen abstellt, wird ein Guthaben von 50 Cent gutgeschrieben bekommen. Dieses wird direkt von der letzten Fahrt abgezogen", so Friedrich.

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    Die Scooter von Bird sind komplett selbst entwickelt. Die Luftreifen federn auch das Kopfsteinpflaster der Wiener Innenstadt ab. 
    Die Scooter von Bird sind komplett selbst entwickelt. Die Luftreifen federn auch das Kopfsteinpflaster der Wiener Innenstadt ab.
    Denise Auer

    Teams kontrollieren Scooter

    Bird organisiert in Wien inzwischen alles selbst. Die Scooter werden ein bis zwei Mal in der Woche geladen und regelmäßig gewartet. Das passiert vor Ort in einem Service-Zentrum in Wien-Meidling. In Schichten von vier Uhr morgens bis ein Uhr nachts sind außerdem immer Teams in Wien unterwegs, die die Roller kontrollieren, einsammeln oder auch Verstöße melden.

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      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View