Umweltschutz
Mit diesen Tricks wird altes Museumsgebäude klimafit
Das Naturhistorische Museum setzt auf Energiesparen, Photovoltaik, Geothermie - und eine uralte Technik.
Das Naturhistorische Museum in Wien (NHM) will nicht nur in seinen Ausstellungen – aktuell läuft noch bis zum 22. September die Sonderausstellung "Arktis. Polare Welt im Wandel." – über den Klimawandel informieren, sondern auch selbst beim Klimaschutz aktiv werden.
Die bis 2030 anvisierte Klimaneutralität wird das Museum nicht schaffen, so viel sei sicher, man peile aber "die Umsetzung eines möglichst CO2-neutralen Museums" an, sagte NHM-Generaldirektorin Katrin Vohland bei einer Pressekonferenz in Wien.
Dabei gehe man möglichst umfassend vor. Denn klar sei, dass bei einer voranschreitenden Erderhitzung die Energiebereitstellung und - nutzung deutlich geringer werden müsse.
NHM setzt auch auf Geothermie
Für die Verringerung des Primärenergieverbrauchs spiele insbesondere eine bessere Regulierung des Wärmemanagements eine Rolle – sei es über Thermostate oder die gezielte Beschattung der Fenster.
Außerdem will das Museum künftig auf Geothermie setzen. Ein erster Test mit einer 120 Meter tiefen Probesonde im Innenhof des Gebäudes verlief positiv. Das NHM plant, beim Umbau zum barrierefreien Museum, welcher bis 2028/29 realisiert werden soll, die Geothermie zur Heizung und Kühlung der neuen Raumzonen einzusetzen.
Strom für 75 Einfamilienhäuser
Erweitert wird der grüne Energiemix durch eine Photovoltaikanlage am Dach des Museums. Bereits 1998 ließ der damalige Generaldirektor Bernd Lötsch eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 15 kWp aufs Dach des Naturhistorischen Museums schrauben.
Die heuer am 2. April ausgebaute Photovoltaikanlage hat eine Leistung von 300 kWp und deckt zwölf Prozent des Strombedarfs des NHM. Die Anlage mit einer Leistung von 300 kWp hat nun einen Ertrag für die Versorgung von umgerechnet etwa 75 Einfamilienhäusern mit einem jeweiligen Bedarf von ca. 4.000 kWh im Jahr.
Hitze muss im Sommer draußen bleiben
Darüber hinaus setzt das NHM Wien Maßnahmen, um die sommerliche Überhitzung im Gebäude zu bremsen. Von der mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmten Außenbeschattung, die die Oberflächentemperatur an den äußeren Fensterscheiben von über 60°C auf etwa 35°C senkt, bis hin zur Revitalisierung der historischen Luftschächte im Haus, die zur Kernkühlung des Gebäudes dienen, reicht die Maßnahmenpalette, die das Raumklima verbessern soll.