Psychologe erklärt
Mit diesen 2 Wörtern machst du jeden Streit schlimmer
"Beruhige dich" – diese Aussage solltest du in einem Streit nie sagen, rät ein Psychologe. Und gibt gleich Tipps, wie du es besser machen kannst.
Dein Gegenüber kocht vor Wut, du bist selber genervt, und dann rutschen dir folgende Worte raus: "Beruhige dich!" – nicht die beste Methode, um die Situation zu deeskalieren. Über diese Streitsituation sprechen die Co-Moderatoren Raj Punjabi und Noah Michelson im Huffpost-Podcast "Am I Doing It Wrong?" mit dem Psychologen Ryan Martin.
"Beruhige dich" ist defensiv und kontraproduktiv
"Vermutlich hat der Satz 'beruhige dich' in der Geschichte der Menschheit noch nie Wirkung gezeigt", zitiert Co-Moderator Michelson einen Post auf der Plattform X von Ryan Martin. "Ich glaube, die Worte 'entspann dich' sind sogar noch schlimmer", wirft Co-Moderatorin Punjabi ein.
"Oh ja, das Wort 'entspannen' hat vermutlich tatsächlich noch nie jemanden entspannt", stimmt ihr der eingeladene Psychologe und Wut-Experte zu. "Solche Worte werden oft gesagt, wenn jemand nicht rational denkt und in die Defensive geht." Mit diesen Aussagen komme man aber definitiv nicht weit.
So machst du es besser
"Ich finde es besonders lustig, dass Leute, wenn sie jemandem sagen, er oder sie solle sich 'beruhigen', es oft schreien oder mit sehr lauter, strenger Stimme sagen", führt der Experte in der Podcast-Folge weiter aus.
Besser sei es, das von der anderen Person gewünschte Verhalten gleich selbst vorzuleben. Das gelinge, wenn man ein wenig zurücktrete und anfange, leiser als normal zu sprechen. "Wenn wir in einem sanfteren Ton kommunizieren, wird es das Gegenüber von Natur aus übernehmen. Das ist evolutionsbedingt", rät Ryan Martin. Nur wer selber ruhig bleibe, könne sein Gegenüber abholen und die Streitsituation deeskalieren. Anschließend sei es einfacher, gemeinsam über mögliche Lösungen zu sprechen.
Auf den Punkt gebracht
- Der Psychologe Ryan Martin rät dringend davon ab, in einem Streit die Worte "Beruhige dich" oder "Entspann dich" zu verwenden, da diese defensiv und kontraproduktiv wirken.
- Stattdessen empfiehlt er, selbst ruhig zu bleiben und in einem sanfteren Ton zu sprechen, um die Situation zu deeskalieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.