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Mit diesem Spray bleiben Obst und Gemüse länger frisch

Eine hauchdünne und essbare Imprägnierung mit abbaubaren Biopolymeren soll  Lebensmittel vor Keimen und schneller Alterung schützen.

Sabine Primes
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Plastikverpackungen oder der Einsatz von chemischen Pestiziden ist mit der essbaren Beschichtung nicht mehr notwendig.
Plastikverpackungen oder der Einsatz von chemischen Pestiziden ist mit der essbaren Beschichtung nicht mehr notwendig.
Getty Images/iStockphoto

Die natürliche Haut einer Gurke hält Sauerstoff draußen und Feuchtigkeit drinnen, was hilft, den Verderb zu verzögern. Im Handel sind Gurken meist zusätzlich noch in Plastik gewickelt. Das Plastik als zusätzliche Schutzschicht soll die Haltbarkeit des Gemüses um bis zu 15 Tage verlängern. Das verlängert zwar die Haltbarkeit der Gurke und macht sie länger genießbar, sodass sie nicht weggeschmissen werden muss. Andererseits sorgt diese Praxis für mehr Plastikmüll, von dem es sowieso schon viel zu viel auf der Welt gibt. Ein US-Unternehmen hat ein cleveres Produkt entwickelt, um Obst und Gemüse länger haltbar zu machen. 

Farb,- geruchs- und geschmacksneutral

Das von Bill Gates unterstützte Startup "Apeel" hat eine essbare Beschichtung entwickelt, die auf Produkte gesprüht werden kann, und wie eine zusätzliche Schutzschicht wirkt. Sie funktioniert genau wie Plastik, aber ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt. Diese farb,- geruchs- und geschmacksneutrale Beschichtung besteht aus pflanzlichen Materialien – Lipiden und Glycerolipiden – die in den Schalen, Samen und dem Fruchtfleisch aller Früchte und Gemüse enthalten sind. Es wurde vom US-Gesundheitsministerium (FDA) als unbedenklich eingestuft.

Apeel wird als veganes Pulver hergestellt und vor der Anwendung mit Wasser verdünnt. Aufgrund der Vielseitigkeit kann das Produkt auf verschiedene Weise aufgetragen werden, z. B. durch Sprühen, Tauchen oder Aufstreichen. Apeel hält die Feuchtigkeit im Produkt und Sauerstoff draußen, was die Rate, mit der Verderb produziert wird, dramatisch verlangsamt. Laut Herstellerangaben bleiben die Produkte zwei- bis dreimal so lange frisch, was zu nachhaltigeren Lieferketten, besserer Lebensmittelqualität und weniger Lebensmittelabfällen führt.

Ab 2023 will die spanische Regierung Unternehmen zur Kasse bitten, die Essen vergeuden. Ihnen drohen bis zu 60.000 Euro Strafe. Auch in Österreich werden pro Jahr Lebensmittel im Wert von 1,4 Milliarden Euro verbrannt

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