Premiere am Volkstheater
"Mit dem Tod wird in Wien anders umgegangen"
Wien und der Tod sind ein wirklich unzertrennliches und sehr spezielles Duo. Diese ewige Liebe wird jetzt im Volkstheater behandelt.
Der Wiener und seine Liebe zum Tod ist ja schon eine ganz spezielle Sache: "Heit bin e ned munta wuan", sang der legendäre H. C. Artmann einst. Am 16.2. feierte nun das gleichnamige Stück, des Tiroler Regisseurs und Bühnenbildner Wolfgang Menardi Premiere am Volkstheater. Darin werden poetische Songs der Wiener Gruppe in eine ganz spezielle Geschichte der "Frau Q." verpackt. Leben und Tod sind dabei ineinander verschmolzen, nicht ohne einander denkbar.
„Als ich vom Theater gefragt wurde, was ich denn machen würde, wollte ich gerne etwas über Wien machen und etwas über die Sprache und über den Tod“
"Als ich vom Theater gefragt wurde, was ich denn machen würde, wollte ich gerne etwas über Wien machen und etwas über die Sprache und über den Tod", erzählt der Regisseur Wolfgang Menardi im Gespräch mit "Heute", "weil ich natürlich sehr viel mit ihm verbinde und auch mit dieser Art von Humor." Als kleiner Junge sei er, durch seine Eltern, schon in Kontakt mit Liedern von H. C. Artmann gekommen, das habe ihn seit damals nie wieder losgelassen.
Bildstrecke: "Heit bin e ned munta wuan" im Volkstheater
Für sein Werk am Volkstheater, an dem er nun erstmals als Regisseur tätig ist, aber gleichzeitig auch das Bühnenbild entworfen hat, hat er dann die unterschiedlichsten Geschichten, welche die Wiener Gruppe in ihren Liedern erzählt, in eine Story geformt: Die Geschichte der Frau Q. "Von dieser einsamen Frau in einem Wiener Gemeindebau, die seit vielen, vielen Jahren ihre Wohnung nicht mehr verlassen hat. Sie verliebt sich dann in den Mann von gegenüber, den sie aber nie trifft."
„Der Tod hat hier weniger Tragik, sondern ist ein ständiger Begleiter“
Dabei ist das Morbide, das sich durch das Stück und auch die richtungsweisenden poetischen Texte zieht, für Menardi untrennbar mit Wien verbunden: "Es gibt auch Dinge, die mit dem Tod zu tun haben, die es nur in Wien gibt. Wie der Zentralfriedhof zum Beispiel", so Menardi zu "Heute", "mit dem Tod wird in Wien anders umgegangen. Der Tod hat hier weniger Tragik, sondern ist ein ständiger Begleiter und das hat mich schon immer angezogen und das finde ich sehr, sehr schön und interessant."