Niederösterreich
Mit 14 drogensüchtig, jetzt will Frau Absprung schaffen
Nachdem ihre Oma gestorben war, begann die heute 25-jährige Anna Drogen zu nehmen. Nun möchte sie wieder clean werden und später Katzen züchten.
Den ersten Kontakt mit Drogen hatte die heute 25-jährige Anna (Name von der Redaktion geändert) im Alter von 14 Jahren. Damals war ihre geliebte Oma verstorben "Das habe ich nicht verkraftet und ich wollte einfach nur in eine Scheinwelt flüchten, wieder gute Laune haben", erzählt Anna. Gemeinsam mit der Suchtberatung der Caritas St. Pölten kämpft Anna gegen ihre Sucht: "Ich bin noch so jung, das kann es nicht gewesen sein", so Anna.
Keine Einfache Sache
Offen über die eigene Drogensucht zu erzählen, erfordere laut Suchtberaterin Beatrix Reitbauer großen Mut, aber auch die Bereitschaft sich der Realität und den Tatsachen zu stellen. Anna nehme zwar weiterhin Drogen, habe den Konsum aber deutlich reduziert und die Situation momentan im Griff. Das war nicht immer so, ist sich die 25-jährige Niederösterreich auch bewusst: "Hat die Wirkung nachgelassen, bin ich völlig ausgerastet, habe nur mehr geschrien und bin leider auch gegen andere gewalttätig geworden", erzählt Anna.
Das Ziel für Anna sei, ganz von den Drogen wegzukommen: "Am schlimmsten ist die psychische Abhängigkeit von den Drogen", reflektiert Anna über ihre Situation. Die körperliche Abhängig sei nicht mehr da, psychisch gehe es ihr aber gar nicht gut "Ich bin sehr angespannt und schlecht gelaunt, manchmal aggressiv".
„Hat die Wirkung nachgelassen, bin ich völlig ausgerastet, habe nur mehr geschrien und bin leider auch gegen andere gewalttätig geworden“
Obwohl Anna ganz mit dem Drogenkonsum aufhören möchte, kann sie Suchtarbeit laut Caritas ganz unterschiedliche Ziele haben. Wichtig dabei sei, dass von den Betroffenen Ziele gesetzt werden, die für sie selbst auch realistisch sind. "Das kann die Reduktion des Konsums, die Entwöhnung oder die völlige Abstinenz sein", erklärt Beatrix Reitbauer.
"Es geht vorbei"
Bei Anna war der Weg in die Sucht zunächst von weichen Drogen, wie Cannabis geprägt. Dabei sei es laut ihr aber nicht geblieben: "Vor sechs Jahren bin ich dann auf stärkere synthetische Drogen umgestiegen. Im Vorjahr ist die Situation dann eskaliert und ich habe im März erstmals die Caritas-Suchtberatung aufgesucht", erzählt die 25-Jährige. Seit dem habe sie den Konsum reduziert, auch wenn der Weg nicht immer einfach war: "Der körperliche Entzug war heftig, geht aber vorbei", erinnert sich Anna, die mittlerweile stärker unter der psychischen Belastung der Abhängigkeit leide.
Von der Reha in die Katzensucht
Für Anna ist klar, dass die Drogen in Zukunft keine Rolle mehr in ihrem Leben spielen dürfen. Als nächsten Schritt strebt sie einen stationären Reha-Aufenthalt in einer Psychiatrie an. "Ich bin noch so jung, das kann es nicht gewesen sein. Ich möchte lernen, mich wieder richtig konzentrieren zu können, arbeitsfähig zu werden und einen Alltag leben zu können", so Anna.
Einen großen Traum möchte sich die 25-Jährige, die nach der Reha ihren Partner heiraten will, in Zukunft erfüllen: Ein kleines Haus mit Garten in der sie mit der Zucht norwegischer Waldkatzen anfangen möchte. "Ich habe einen starken Willen und werde das schaffen, ich gebe nicht auf", so Anna
Caritas Suchtberatung
Das Angebot der Suchtberatung der Caritas richtet sich an Menschen mit problematischem bis abhängigem Alkohol-, Medikamenten- und Drogenkonsum, sowie Glücksspiel- und Onlinesucht, aber auch an die Angehörigen von Betroffenen.
Nähere Informationen zu den Angeboten der Caritas Suchtberatung gibt es HIER.
Auf den Punkt gebracht
- Die 25-jährige Anna hatte ihren ersten Drogenkontakt im Alter von 14 Jahren, nachdem sie den Verlust ihrer geliebten Oma nicht verkraften konnte
- Mit Unterstützung der Caritas Sankt Pölten kämpft sie gegen ihre Sucht und strebt an, vollständig von Drogen loszukommen, obwohl sie momentan noch konsumiert
- Trotz der Herausforderungen des Entzugs und der psychischen Belastung ist sie entschlossen, ein neues Leben ohne Drogen zu beginnen und plant einen stationären Reha-Aufenthalt, um ihre Ziele zu erreichen