Österreich
Misshandelte Mutter sucht Wohnung in Wien
Maria S. flüchtete mit ihrer 21-monatigen Tochter vor den Schlägen ihres Mannes.
"Er war immer schon aggressiv", erklärt die 31-jährige Maria S. (Anm. Name geändert) im Gespräch mit "Heute". Nach monatelangen Qualen in ihrer Ehe schaffte sie den Absprung. Jetzt sucht sie verzweifelt eine Bleibe in Wien.
"Faustschläge ins Gesicht oder auf den Kopf wurden zur Normalität"
Anfang März hatte sie die Scheidung eingereicht. "Der Weg dorthin war nicht einfach", erklärt sie. Vier Jahre lang war sie mit ihrem Mann verheiratet. Anfangs waren sie auch glücklich. Gemeinsam mit ihrer 21-monatigen Tochter lebten die drei in Linz. Ihr Mann hatte dort seine Festanstellung. Sie liebte ihn, doch es wurde immer schlimmer. "Seine Wutausbrüche wurden von Tag zu Tag heftiger", erinnert sie sich.
Auslöser für die Gewalttaten waren Kleinigkeiten. Er erniedrigte sie mit Wörtern. Am Anfang ließ sie sich alles gefallen, doch dann fing sie an zurück zu reden. "Er schlug mich meistens mit der Faust - ins Gesicht oder auf den Kopf", schildert die junge Mutter. Sie hatte Angst um ihr Leben und auch um das Leben ihres Kindes.
Nummern gegen Gewalt
- Frauennotruf der Stadt Wien 01/71719
- Nummer des Frauenhaus Notrufs 05 77 22
- Rat auf Draht 147
- Wiener Kinder- und Jugendhilfe-Servicestelle 01/40008011
Nach dem er sie das fünfte Mal in nur vier Monaten verprügelte, musste sie handeln. Sie nahm mit blauen Auge nur ihr Baby und sonst nichts und verließ das Haus. Sie flüchtete in die Wohnung ihrer Eltern in den zehnten Wiener Gemeindebezirk.
"Ich bekomme noch immer Drohungen", erklärt sie. Ihr Mann erzählte Lügen an das Jugendamt und an die Polizei. "Er sagt ich bin eine Prostituierte", präzisiert sie. Ihre Sachen will sie nicht aus der Wohnung holen. Sie will ihn nicht mehr sehen und hat mittlerweile eine einstweilige Verfügung erlassen, sowie das alleinige Sorgerecht beantragt.
In ein Frauenhaus will sie nicht, denn sie will keine Angst haben müssen und sich verstecken müssen. Ihr Mann habe psychische Probleme, es gebe dafür ein Attest. "Ich will nur eine Wohnung für mich und mein Baby und ein normales Leben", erklärt sie entschlossen.
Derzeit keine Wohnung in Aussicht: Wie soll es weitergehen?
Das gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht. Da sie die letzten Jahre in Oberösterreich gemeldet war, hat sie keinen Anspruch auf eine Gemeindewohnung in Wien. Auch bei dem Verein Immo-humana, der Privatwohnungen an alleinerziehende Mütter vermittelt sind die Hände gebunden. Da sie einen gewalttätigen Mann hat, können Sie keine Wohnung an Sie vermitteln, außerdem gebe es derzeit eine Warteliste für kleine Wohnungen in Wien für obdachlose Mütter. "Wir haben erst vor Kurzem die 1000. Wohnung vergeben und wir helfen so gut es geht, aber in dem Fall können wir nicht helfen", erklärt der Verein im Gespräch mit "Heute".
Die Dame hat derzeit ein Einkommen von 1.400 Euro und sucht eine Wohnung am besten im 10. Bezirk, in der Nähe ihrer Eltern. "Im Moment schlafe ich mit dem Baby am Sofa bei meinen Eltern. So kann es nicht weitergehen", sagt die junge Mutter verzweifelt. Bis zu 400 Euro Miete kann sie bezahlen. Sie will in kein Frauenhaus, sie will wieder selbstbewusst in ihr neues Leben starten. Dafür braucht sie aber die Hilfe und hofft auf Unterstützung unserer Leser. Bitte
melden Sie sich bei uns, falls sie helfen können und eine passende und günstige Wohnung vermieten unter:
[email protected]
Immohumana
Immo-Humana ist ein wohltätiger Verein für alleinstehende schwangere Frauen und alleinerziehende Mütter ohne eigene Wohnung. Seit 1997 hilft immo-humana den vorgenannten Frauen, die aufgrund ihrer Not nicht die Möglichkeit haben, eine eigene Wohnung zu erlangen. Laut Auskunft des Vereins müssen die Mütter alleinstehend sein und genug Geld verdienen um sich eine Wohnung leisten zu können. Des Weiteren gebe es derzeit auch eine Warteliste. (no)