Coronavirus
Minister enthüllt Corona-Fahrplan für Schulen im ORF
Martin Polaschek (VP) war am Sonntag zu Gast in der ORF-Pressestunde. Der Bildungsminister erklärte, wie es mit den Maßnahmen in Schulen weitergeht.
Im zweiten Anlauf klappte es: Bildungsminister Martin Polaschek (VP) gab am Sonntag seine Premiere in der ORF-Pressestunde. Beim ersten geplanten Auftritt vor exakt einem Monat musste er – wie berichtet – wegen einer Corona-Infektion passen. Nun stellte er sich den Fragen von Helma Poschner (ORF) und Christian Nusser ("Heute").
20.000 Schüler infiziert
Der Auftritt versprach Brisanz. Die Corona-Zahlen erreichten zuletzt Allzeit-Höchststände, auch 20.000 Schüler sind aktuell infiziert. Während die Bundesregierung am Freitag neue Maßnahmen (etwa Rückkehr der FFP2-Maskenpflicht indoor) ankündigte, waren die Pläne für Bildungseinrichtungen zuletzt unklar.
"Prognose nicht eingetreten"
Im ORF bezeichnete Minister Polaschek die neuen Maßnahmen des Gesundheitsministers als "richtigen Schritt", auch sein Ressort sei in enger Abstimmung mit Johannes Rauch (Grüne). "Wir werden uns das auch für den Schulbereich ansehen." Die Expertenprognose (sinkende Zahlen noch im März) wäre laut Polaschek nicht eingetreten: "Es ist wichtig, dass man sich jetzt überlegt, die Maßnahmen anzupassen."
"Minister überlegt weitere Schritte"
Der Steirer gibt aber zu bedenken: "Öffnungsschritte wieder zurückzunehmen ist auch nicht ganz einfach. Wenn man jetzt merkt: Es geht doch nicht, dann muss man auch das gut begründen." Der Gesundheitsminister habe Polaschek aber gesagt, "dass er sich überlegt, jetzt weitere Schritte zu setzen". Der Bildungsminister dazu: "Ich habe ihn gebeten, auch den Schulbereich sehr intensiv mitzubedenken. Der Minister möchte weitestgehend einheitliche Regelungen, keinen Fleckerlteppich."
Bis Ostern keine Masken
Bedeutet konkret? "Bis zum Beginn der Osterferien bleiben wir im jetzigen Reglement – also Testungen wie eingeführt, Maskentragen auf den Gängen, kein Maskentragen in den Klassenzimmern." Nach Ostern dürften die Tests (derzeit drei pro Woche) in Schulen wohl reduziert werden. Ein genauer Plan soll aber erst mit Neo-Gesundheitsminister Rauch erarbeitet werden. Home Schooling erteilte Polaschek eine Absage; die Präsenzpflicht an Schulen sei "gut": "Wir werden weiter dabei bleiben."
Derzeit gebe es österreichweit 20.000 infizierte Schüler, 1.200 Klassen sind im Distance Learning und neun (Klein-)schulen seien geschlossen. Er selbst habe einen milden Corona-Verlauf gehabt, einzige Einschränkung: "Ein nerviger Husten, der dazu geführt hat, dass ich eine Woche schweigend verbracht habe."
Matura wie damals
Eine Debatte für eine Impfpflicht bei Lehrern hält er "derzeit nicht für angebracht". Die Durchimpfungsrate liege bei 86 Prozent. Er möchte "aufklärerisch" weiter für die Impfung werben. "Ich stehe dazu. Erleichterungen bei der Matura lehnt er ab: "Ich halte es für gut und wichtig, dass die mündliche Matura in der Form, die wir vor der Pandemie hatten, stattfindet. Es geht darum, sich vor einer Kommission noch einmal zu präsentieren – nicht nur darum, eine lästige Prüfung abzulegen."