Politik
Minister "guten Mutes", dass es genug Lehrer gibt
Die Schule startet bald wieder, doch die Lehrer in Österreich fehlen. Bildungsminister Martin Polaschek sei aber "guten Mutes" für den Schulstart.
7.000 ausgeschriebene Voll- und Teilzeitstellen beim Lehrpersonal sollen oder müssen bis zum Schulbeginn besetzt werden – nun endet die Bewerbungsfrist. Wie viele davon wirklich besetzt werden können, ist noch offen, Zahlen gibt es noch nicht. Experten befürchten aber schon jetzt zumindest teilweise leere Klassen im Herbst, es mangle an der Attraktivität, heißt es etwa von den NEOS. Optimistischer gab sich da Bildungsminister Martin Polaschek (parteifreier Minister der ÖVP-Regierungsseite) am späten Donnerstagabend in der ORF-"ZIB2" bei Moderatorin Marie-Claire Zimmermann.
Es sei "sehr, sehr viel" passiert, um die Situation für Lehrerinnen und Lehrer zu verbessern, seit Monaten werde der Beruf attraktiviert, und es werde auf Hochtouren gearbeitet, so Polaschek. Genaue Zahlen habe auch er zu den Besetzungen der Stellen noch nicht, der Stand sei aber, dass fünf Bundesländer voll besetzt seien, vier Bundesländer (darunter Wien) allerdings noch nicht ganz. Der Minister sei aber "guten Mutes", dass bis Schulbeginn alle Stellen besetzt werden könnten. Diese Situation habe man jedes Jahr, so Polaschek, heuer aber habe man jetzt schon mehr Stellen besetzt als im Vorjahr.
"Hat es immer gegeben"
Das Thema, dass Lehrstellen nicht besetzt werden könnten, habe es "immer gegeben", so Polaschek. Man habe langfristige Maßnahmen gesetzt, um Personal in den Lehrberuf zu bekommen, kurzfristig könne es aber immer wieder "Engpässe" geben. Im vorigen Jahr habe man jedoch alle Unterrichtsstunden gegeben, alle Ausfälle "wurden aufgefangen", so Polaschek. Die Frage sei nicht die Klassengröße, sondern für eine gewisse Klasse einen Lehrer anbieten zu können. "Wir haben genügend Ressourcen" und "wir sind in einer sehr guten Planungsphase", so der Minister.
Man habe auch "ein völlig neues Verfahren" bei der Ausbildung von Quereinsteigern eingeführt, es gebe ein strenges, mehrstufiges Ausbildungsverfahren, damit die betreffenden Personen die entsprechenden Fähigkeiten erwerben könnten, um in Klassen unterrichten zu können. Innerhalb eines Jahres habe es bereits über 3.000 Interessenten abseits der klassischen Lehrerausbildung gegeben, heuer bringe man damit 600 Quereinsteiger in die Schulen, die "einen anderen Blickwinkel, eine andere Lebenserfahrung" in die Schulen bringen würden, so der Bildungsminister.
"Ich gehe jetzt in die Verhandlungen"
Freizeitpädagogen sollen es dagegen "weiter unter den bisherigen Bedingungen tun können", man wolle es ihnen nicht erschweren, sondern lediglich eine Erweiterung des Bereichs, damit man Lehrerinnen und Lehrer entlasten könne. Und die Finanzierung der Bildung? "Es gibt Wünsche von allen Seiten, ja", so Polaschek, bei Fachhochschulen habe man die Abgeltung der vom Bund finanzierten Plätze bereits steigern können. Jetzt würde es auch darum gehen, etwas bei den Universitäten umzusetzen, "ich gehe jetzt in die Verhandlungen mit dem Finanzministerium", diese stünden jetzt am Beginn.