Ukraine

Mini-Kriegseinsatz und Orden für Kremlsprecher-Sohn

Der Sohn von Kremlsprecher Dmitri Peskow hat nach Angaben der Privatarmee Wagner an deren Seite gekämpft, wie Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin sagte.

Kremlsprecher Dmitri Peskow soll noch versucht haben, den Kriegseinsatz seines Sohnes zu verhindern.
Kremlsprecher Dmitri Peskow soll noch versucht haben, den Kriegseinsatz seines Sohnes zu verhindern.
via REUTERS

Mini-Kriegseinsatz für den Sohn des Kremlsprechers. Dmitri Peskow soll zunächst versucht haben, seinem Sohn den Kriegseinsatz auszureden, so Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. Der Wagner-Chef riet dem Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin demnach, seinen Sohn nicht in die regulären Truppen des Verteidigungsministeriums zu schicken. Der Wagner-Chef kritisiert immer wieder die schlechte Ausrüstung und mangelhafte Ausbildung und Führung der Soldaten.

Peskows Sohn Nikolai Choles, der lange in Großbritannien lebte und einen anderen Namen angenommen hatte, sagte der Boulevardzeitung "KP" in Moskau, dass er gedient habe, weil er das als seine Pflicht angesehen habe. Die Zeitung veröffentlichte auch ein Foto des 33-Jährigen in Uniform. Er soll zudem einen Orden erhalten haben. Kritische Beobachter meinten, dass damit der angebliche Einsatz nicht bewiesen sei.

Arbeiterkinder an den Krieg, die Söhne der Elite an die Uni

Peskows Sohn habe nach einer Ausbildung von drei Wochen unter falschem Namen als Artillerist im umkämpften Gebiet Luhansk gedient, sagte Prigoschin, der den Einsatz als vorbildlich lobte. Die Kinder der meisten Vertreter der russischen Elite drückten sich vor dem Kriegseinsatz. "Die Eltern verstecken sie", klagte der 61-Jährige. Die Söhne würden an die Uni geschickt, wo sie freigestellt seien vom Dienst an der Waffe. Dagegen würden die Kinder von Arbeitern in dem Krieg sterben.

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    Ukrainische Soldaten auf einer M109-Panzerhaubitze in der Region Donezk. Im Rahmen internationaler Hilfe wurden Dutzende dieser Waffen in die Ukraine geliefert.
    Ukrainische Soldaten auf einer M109-Panzerhaubitze in der Region Donezk. Im Rahmen internationaler Hilfe wurden Dutzende dieser Waffen in die Ukraine geliefert.
    REUTERS

    Niemand in der Truppe habe von der Aktion gewusst. "Darüber habe nur ich Bescheid gewusst und der Chef des Kaderdienstes", sagte Prigoschin. Er legte allerdings keine Belege für den Einsatz des Peskow-Sohnes vor. "Er hat Mut und Heldentum gezeigt – genauso, wie alle." Jetzt sei der Sohn von Peskow nach sechs Monaten Dienst im Urlaub. Der Wagner-Chef wirbt immer wieder damit, dass er seine Kämpfer besser behandele, ausrüste und bezahle als die reguläre russische Armee ihre Soldaten.

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