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Minecraft: Story Mode Season 2 im Test

Die erste Staffel von Telltales Episoden-Game Minecraft hinterließ gemischte Gefühle. Überzeugt Staffel 2?

Heute Redaktion
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"Minecraft: Story Mode" wurde für seinen Humor, die Action-Passagen, der Anlehnung an die originalen Minecraft-Mechaniken und dass es sich nicht so ernst nimmt gelobt. Technische Probleme und eine manchmal oberflächliche Story machten einem überragenden Erlebnis aber einen Strich durch die Rechnung. Telltale will es aber noch einmal wissen und startete nun die erste Folge von "Minecraft: Story Mode Season 2" (Xbox One, PlayStation 4, PC, Mac, iOS, Android).

Wie auch der Vorgänger und generell die Telltale-Games ist auch die neue Mincecraft-Staffel ein Point-and-Click-Adventure mit interaktiven Elementen, das in Episoden erscheint. Folge 1 setzt dabei direkt nach den Geschehnissen der ersten Staffel an und führt die Geschichte von Jesse fort, der mit seinen Freunden nach der gelungenen Weltrettung und dem Sieg über den "Wither Storm" den Orden des Steins gründete.

Zwar werden Entscheidungen, die in Staffel 1 getroffen wurden, in Staffel 2 übernommen – die neue Season lässt sich aber auch ganz ohne das Spielen der ersten Staffel zocken. Auch bei der Geschichte wissen Kenner zwar besser Bescheid, ohne Vorwissen dem Geschehen zu folgen aber nicht überfordernd. Und es wird emotionaler: Jesses Leben wird nämlich komplizierter, da durch den neuen Helden-Ruhm große Verantwortung kommt und gleichzeitig Freunde in den Hintergrund treten.

Neues Abenteuer beginnt

Man möchte meinen, dass es Jesse ganz gelegen kommt, dass sich seine Hand in einem unheimlichen Panzerhandschuh verfängt. Wiedervereint mit seinen Kumpels muss der Held das Geheimnis um einen mysteriösen Wassertempel lösen. Zwar kommt auch in der ersten Folge der Staffel der Humor nicht zu kurz, aber die Geschichte wirkt ausgereifter und erwachsener als jene der ersten Staffel.

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Neben der Geschichte führt die Staffel aber – zumindest in der ersten Episode – auch ein wenig die Oberflächlichkeit der ersten Season fort. Bestes Beispiel ist Helferchen "Radar", der etwas zu übertrieben tollpatschig und aufdringlich gestaltet wurde und nach einigen Auftritten zu nerven beginnt. Insgesamt ist aber auch die Charakterentwicklung im Vergleich zur ersten Staffel etwas vorangeschritten. Jesse und seine bekannten Begleiter zeigen sich tiefgründiger und wurden detaillierter herausgearbeitet.

Neu oder fortgeführt

Schade ist einmal mehr, dass weder Entscheidungen aus der ersten Staffel, noch jene in der neuen Season die Story maßgeblich beeinflussen – ein mal stärker, mal schwächer ausgeprägtes Merkmal der Telltale-Spiele. Wie im ersten Teil kann man wieder Jesses Äußeres verändern und es wurde auch wieder auf typische Minecraft-Elemente wie das Basteln an der Werkbank und die Ressorucengewinnung zurückgegriffen.

Neu ist, dass man als Spieler auch bauen kann, nämlich in abgegrenzten Bereichen, was für ein noch stärkeres Minecraft-Feeling sorgt. Was für einen Telltale-Titel generell neu ist, ist, dass es neben der Hauptgeschichte nun auch so etwas wie ein Nebenquest-System gibt und bei Kämpfen auf Gesundheits- und Ausdauerbalken mit Angreifen und Ausweichen statt auf stures Knöpfchendrücken gesetzt wird. Telltale scheint generell an Zusatzelementen der Serien-Abenteuer zu arbeiten, lässt die erste Folge vermuten.

Technisch besser umgesetzt

Gerade in den jüngsten Telltale-Abenteuern wie "Guardians of the Galaxy" und "The Walking Dead: A New Frontier" verwirrten fehlerhafte deutsche Untertitel und Soundprobleme die Zocker. Hier präsentiert sich Minecraft tadellos, Probleme traten im Test direkt bei der Veröffentlichung des Titels nicht auf. Grafisch ist das Spiel, was wir bereits bei anderen Telltale-Games bemängelt haben, nicht am neuesten Stand, was aber gerade hier kein Kritikpunkt ist.

Die Minecraft-Serie ist nämlich wieder grafisch an das Original-Minecraft angeglichen, und das bedeutet eben authentische Pixelgrafik und zwar nicht scharfe, aber getreue Animationen. So gesehen liefert Telltale einen attraktiven Start der neuen Minecraft-Staffel ab, in der offenbar die Fehler der ersten Season ausgebügelt wurden. Zudem locken auch einige willkommene Nebenaufgaben, die man als Telltale-Kenner so nicht gewohnt ist. Die erste Folge macht jedenfalls riesig Spaß – und vielleicht zaubern ja die kommenden Folgen noch weitere Überraschungen auf den Bildschirm.