Milliardenverlust für Snapchat - Aktie brach ein

Snap schreibt 2,2 Milliarden Dollar Verlust und enttäuscht die Anleger mit seinen Quartalszahlen. Der Frontalangriff von Facebook zeigt offenbar Wirkung. Die Aktie brach um bis zu 24 Prozent ein.

Die Anleger von Snap - so heißt das Unternehmen, das hinter der Foto- und Messenger-App Snapchat steht - hatten mehr Wachstum und weniger Verlust erwartet. Der Umsatz lag bei zwar bei rund 150 Millionen Dollar und steigerte sich gegenüber dem Vorjahr um das Vierfache. Dem steht aber ein satter Verlust von rund 2,2 Milliarden Dollar gegenüber. Dieses Minus ist auch deshalb so enorm, weil Firmengründer Evan Spiegel beim Börsengang einen großen Bonus in Form von Aktien zugeteilt bekam.

Spott & Hohn für Snapchat-Gründer

US-Medien reagierten mit Spott und Hohn: Der "Hollywood Reporter" schrieb, der Marktwert von Snap verschwinde schneller als die Fotos bei Snapchat. Snapchat-Gründer Evan Spiegel lachte eher bemüht, als er gefragt wurde, ob Facebook ihm Angst mache? Man vertraue in die eigene Kreativität, so Spiegel und griff zu einem in Tech-Kreisen beleidigenden Vergleich: "Nur weil Yahoo auch eine Suchmaske hat, macht sie das nicht zu Google."

Er soll vor Jahren ein Milliarden-Angebot von Mark Zuckerberg für Snapchat abgelehnt haben. Nun ist Facebook mit seinem Instagram mittlerweile Snapchats größter Konkurrent. Facebook hat außerdem bei Instagram Funktionen eingeführt, die denen von Snapchat verdächtig ähneln. Das verlangsamt offenbar Snapchats Wachstum.

Snap kam im ersten Quartal auf 166 Millionen täglich aktive Nutzer, acht Millionen mehr als im Quartal davor. Experten hatten allerdings zwischen 169 und 173 Millionen Nutzer erwartet. (GP)