Jetzt kommt alles ans Licht

Milliarden-Schulden, doch KTM produziert bald wieder

Jetzt ist klar, wie groß der Schuldenberg von KTM tatsächlich ist. Doch schon bald soll die Produktion wieder anlaufen.

Newsdesk Heute
Milliarden-Schulden, doch KTM produziert bald wieder
KTM plant die Fortführung und bietet eine Quote von 30 Prozent an.
Manfred Fesl

Seit Ende November läuft das Sanierungsverfahren von KTM, am heutigen Freitag kam es am Landesgericht Ried zur Allgemeinen Prüfungstagsatzung. Im Zuge dieser haben insgesamt 1.200 Gläubiger Forderungen angemeldet. Diese belaufen sich auf eine Gesamtsumme von rund 2,2 Milliarden Euro (1,7 Mrd. davon gehen auf Finanzgläubiger zurück).

Bislang wurden 1,6 Milliarden Euro anerkannt, der Rest vom Sanierungsverwalter bestritten. Geklärt werden müssen insbesondere noch Forderungen zwischen Firmen innerhalb des Konzerns sowie Schadenersatzforderungen von Lieferanten. Bis Mitte Februar soll geklärt werden, in welche Verträge eingetreten wird.

Arbeitern fehlen 12,7 Mio.

Auch kann es sein, dass die Gesamtsumme noch weiter steigt. Laufend langen beim Insolvenzgericht nachträgliche Anmeldungen ein, das Ausmaß kann noch nicht konkret beziffert werden.

Von Seiten der Dienstnehmer gibt es noch offene Forderungen in Höhe von 12,7 Millionen Euro, 12,6 wurden anerkannt. Noch vor wenigen Monaten hatte die KTM AG 2.500 Beschäftigte, nach Kündigungen und Austritten sind nun noch rund 2.000.

Produktion läuft bald wieder

Doch es gibt auch gute Nachrichten. Laut dem Sanierungsverwalter ist die Liquidität aktuell gesichert. Gelungen ist das durch die Rückabwicklung einer Immobilientransaktion sowie laufende Zahlungszuflüsse aus den Unternehmen der Vertriebstöchter. Die derzeit stillgelegte Produktion soll ab 17. März schrittweise wieder hochgefahren werden.

Insolvenzgründe

Die Insolvenzgründe waren schon bisher gemeinhin bekannt: Eine insgesamt rückläufige Nachfrage, hohe Lagerbestände und ein steigender Fremdkapitalbedarf. Ziel ist es nun, mit einem Investor das Comeback zu starten. Die Eigentümer führen seit Wochen intensive Gespräche.

"Aus Gläubigersicht sind ein Investoreneinstieg und die Fortführung des Unternehmens wirtschaftlich sinnvoll", analysiert Karl-Heinz Götze vom KSV1870. "Bei einer Schließung würden bedeutend mehr Arbeitsplätze verloren gehen, was in weiterer Folge für die gesamte Region massive negative Auswirkungen hätte."

Nächster Stichtag ist der 25. Februar. Dann werden die Gläubiger mit ihren Forderungen über den 30-prozentigen Sanierungsplan, der am Tisch liegt, verhandeln und abstimmen. Fest steht: Schon jetzt ist es die größte Insolvenz in der Geschichte Oberösterreichs.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Das Sanierungsverfahren von KTM läuft seit Ende November, und am Landesgericht Ried wurden Forderungen von insgesamt 1.200 Gläubigern in Höhe von rund 2,2 Milliarden Euro angemeldet.
    • Trotz der finanziellen Schwierigkeiten und der Reduzierung der Belegschaft auf 2.000 Mitarbeiter soll die Produktion ab dem 17.
    • März schrittweise wieder aufgenommen werden, während intensive Gespräche mit potenziellen Investoren geführt werden, um das Unternehmen zu retten.
    red
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