Life

Millennials lassen es beim Sex langsam angehen

Die Furcht vor Intimität und der Druck von Social Media sind laut britischen Forschern schuld daran, dass heute jeder Achte mit 26 noch Jungfrau ist.

Heute Redaktion
Teilen

Mit Tinder ist ein geeigneter Sexualpartner heute oft nur einen Wisch auf dem Smartphone entfernt. Trotzdem haben es Millennials alles andere als eilig, ihre ersten sexuellen Erfahrungen zu machen. Dies legt zumindest die vom britischen Bildungsministerium initiierte Studie Next Steps nahe. Next Steps begleitet 16.000 Personen, die 1989 und 1990 geboren wurden, seit ihrem 14 Lebensjahr.

Im Zuge einer 2016 durchgeführten Befragung zeigte sich, dass eine große Zahl von Millennials auf Sex verzichtet, wie die "Sunday Times" berichtet. Jede achte Person gab an, dass sie noch Jungfrau ist. Das bedeutet einen starken Anstieg verglichen mit früheren Generation. Damals gab lediglich jeder Zwanzigste an, in diesem Alter noch Jungfrau gewesen zu sein.

Angst vor Bloßstellung

Fachleute sehen die Ursache in einer "Kultur der Hypersexualität, die eine Furcht vor Intimität erzeugt", erklärte die Psychotherapeutin Susanna Abse der "Sunday Times". "Die Frauen sind immer bereit mit schönen, fitten Körpern und die Männer haben permanente Erektionen." Das sei entmutigend für junge Leute. Junge Männer fürchteten sich zudem vor der drohenden Erniedrigung, sollten sie diesem Ideal nicht gerecht werden. Dazu komme die Angst, auf Social Media dafür bloßgestellt zu werden.

Die Zahl der Millennials, die auf Sex verzichten, könnte sogar noch höher sein, erklärte Steve McKay von der Lincoln-Universität. Sollten jene, die den entsprechenden Punkt in der Umfrage nicht beantwortet hatten, auch Jungfrauen sein, hätte sogar jeder Sechste mit 26 Jahren noch keinen Geschlechtsverkehr gehabt. (jcg)