Welt
Migranten kapern Frachtschiff – Marine greift ein
Bewaffnet mit Messern und Teppichschneidern überwältigten Migranten aus Afghanistan, Syrien und dem Irak die Besatzung des Frachters Galata Seaways.
Italienische Spezialeinheiten haben Migranten überwältigt, die vor der Küste Neapels ein Frachtschiff gekapert hatten. Mehrere Personen aus einer 15-köpfigen Gruppe, die sich auf dem von der Türkei nach Frankreich fahrenden Schiff Galata Seaways als blinde Passagiere versteckt hatten, überwältigten am Freitag nach Behördenangaben die Crew und brachten das Schiff vom Kurs ab.
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Einsatzkräfte der italienischen Marine gelangten mit Hubschraubern auf das Schiff, beendeten die Aktion und nahmen die Angreifer fest. Diese waren mit Messern und Teppichschneidern bewaffnet gewesen. "Alles ist gut ausgegangen", schrieb Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto auf Twitter.
Nachdem das Schiff, das unter türkischer Flagge unterwegs ist, am Abend zu weiteren Polizeikontrollen in den Hafen von Neapel gelotst worden war, wurden drei der 15 Migranten angezeigt. Zwei Frauen – darunter eine Schwangere – und zwei Männer kamen in Krankenhäuser, wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Verweis auf das Gesundheitsamt von Neapel meldete. Die anderen Migranten, die bei der Polizei sagten, dass sie aus Afghanistan, Syrien und dem Irak stammten, wurden in ein Aufnahmelager für Flüchtlinge gebracht.
Am Samstagabend verließ die Galata Seaways dann die süditalienische Stadt wieder in Richtung Sète in Südfrankreich.