Österreich

Miete zu teuer! Single-Mama muss jetzt umziehen

Die Mietpreis-Explosion trifft besonders Alleinerziehende wie eine Salzburgerin mit zwei Kindern hart, so Diakonie-Experte Martin Schenk.

Sandra Kartik
Alleinerzieherinnen wie Regina F. haben es derzeit besonders schwer, ihre Miete zu zahlen, erzählt Diakonie-Experte Martin Schenk (li.).
Alleinerzieherinnen wie Regina F. haben es derzeit besonders schwer, ihre Miete zu zahlen, erzählt Diakonie-Experte Martin Schenk (li.).
Denise Auer, iStock

Ihre Miete war für Regina F. (Name geändert) schon vor der Teuerungswelle finanziell kaum zu stemmen. Seit die Kosten nun nochmal gestiegen sind, kann die Alleinerzieherin sich die Wohnung nicht mehr leisten. Die junge Mama suchte nun verzweifelt nach einem neuen Zuhause für sich und ihre beiden Kinder, weil sie die Miete nicht mehr bezahlen kann.

Unerwartete Teuerung durch neuen Energie-Vertrag

Die Salzburgerin wurde nun tatsächlich fündig und zog überglücklich mit ihrer Familie um. "Sie hat leider eines nicht bedacht: Dass sie auch einen neuen Energie-Vertrag abschließen muss, der durch die aktuellen Teuerungen jetzt viel höher ausgefallen ist, als in ihrer alten Wohnung", sagt Martin Schenk von der Diakonie Österreich. Der Verein greift Regina F. nun unter die Arme.

Der Sozialexperte will deshalb auch andere Betroffene warnen: "Unsere Klientin ist sehr verzweifelt. Die erhoffte Mietreduktion ist durch die gestiegenen Energiekosten für sie nicht mehr spürbar. Wenn sie Pech hat, muss sie jetzt sogar noch mehr zahlen, als vorher. Da muss man wirklich aufpassen."

Drei- bis viermal höhere Energiekosten

Schenk schildert im "Heute"-Gespräch, dass derzeit spürbar mehr Menschen von zu hohen Mietkosten betroffen sind. "Wohnungen sind für viele nicht mehr leistbar. Einige Österreicher haben noch Mietrückstände aus der Corona-Zeit, weil sie etwa in Kurzarbeit waren. Das andere sind die Energiekosten: Jeder, der einen Floating-Vertrag hatte, zahlt jetzt drei- bis viermal mehr als vorher."

Besonders Alleinerzieherinnen sind von den Teuerungen betroffen, weiß Schenk. Im ersten Quartal 2022 haben laut Statistik Austria insgesamt 13 Prozent der 16- bis 69-Jährigen, also rund 800.000 Personen, ihre Wohnkosten (inklusive Energie) als schwere finanzielle Belastung erlebt. Bei Personen in einkommensschwachen Haushalten waren es 24 Prozent. Im Februar und März 2022 konnten sich 383.000 Menschen nicht leisten, ihre Wohnung angemessen warm zu halten. Das entspricht einem Anteil von 6 bzw. von 14 Prozent unter den Personen mit geringem Einkommen.

Hilfe bei zu hohen Wohnkosten

Der Diakonie-Experte und Mitbegründer des Netzwerks Armutskonferenz empfiehlt Betroffenen, sich an den neuen Verein wohnschirm.at zu wenden. "Hier werden Miet- und Energierückstände unkompliziert übernommen." Es gibt in jedem Bundesland Anlaufstellen, man muss jedoch persönlich vorstellig werden.

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    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
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