Kritik an Deutschoffensive
"Mickymausoffensive" – Opposition zerlegt Wiederkehr
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) präsentierte eine Deutschoffensive. Der Fünf-Punkte-Plan erntet Kritik von Grünen und Volkspartei.
Deutsch sei Pflicht, meinte Wiederkehr bei der Präsentation des neuen Fünf-Punkte-Plans. Durch mehr Angebote im Sommer, Schwerpunkte im Kindergarten, mehr Ganztagsschulen, einem Ausbau der Angebote in den Büchereien und der Angebote unter dem Schuljahr will man dazu beitragen, die Anzahl der außerordentlichen Schüler zu minimieren. Die geplante Offensive sorgt nun aber für Kritik bei der Opposition.
"More of the same" löst Problem nicht
Im Plan würden keine neuen Ideen vorkommen, sondern nur alte Projekte weitergeführt und in kleinem Rahmen ausgebaut, kritisieren die Bildungssprecher der Grünen Wien. "Die "Deutschoffensive ist schlicht „more of the same" – mit dieser Ambitionslosigkeit lässt die rot-pinke Stadtregierung wieder einmal tausende Kinder und Jugendliche im Stich", so Julia Malle und Felix Stadler.
Sie fordern strukturelle Reformen und mehr Deutschförderung. So müsse man bereits die Sprachförderung im Kindergarten neu aufstellen. Außerdem braucht es in Bildungseinrichtungen eine bessere sprachliche Durchmischung und mehr Ressourcen. Die Sommerkurse sind ein Zusatzangebot, würden das Problem aber nicht systemisch lösen, so Malle und Stadler.
VP bezeichnet Offensive als "Michkymausprojekt"
Auch die Wiener Volkspartei kritisiert, dass die Deutschoffensive eigentlich nur aus minimaler Aufstockung von bereits bestehenden Projekten sowie eines Pilot-Projekts in drei Kindergärten besteht. "Die groß angekündigte "Deutschoffensive" entpuppt sich leider lediglich als "Mickeymausprojekt" à la Wiederkehr", kritisieren VP-Wien Bildungssprecher Harald Zierfuß und Integrationssprecherin Caroline Hungerländer.
Sie kritisieren, dass die Deutschförderung bereits im Kindergarten versagt. Das geplante Pilotprojekt sei dafür nur ein "Tropfen auf dem heißen Stein". Die Volkspartei fordert einmal mehr die Erhöhung des Fachkraft-Kind-Schlüssels und eine exklusive Förderung durch Sprachförderkräfte. Deren Anzahl müsse massiv aufgestockt werden.
FPÖ sieht "Alibihandlung"
Die Wiener FPÖ unter Klubobmann Maximilian Krauss sieht in den Maßnahmen nur eine "Alibihandlung". ""Diese Kurse sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und lösen nicht die Kernprobleme, die durch die unkontrollierte Zuwanderungspolitik der Stadt geschaffen wurden", so Krauss. Er fordert den sofortigen Asylstopp.
Auf den Punkt gebracht
- Die Opposition in Wien kritisiert den Fünf-Punkte-Plan von Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr, da er keine strukturellen Reformen und neue Ideen enthalte
- Grüne und Volkspartei bemängeln, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht ausreichen, um das Problem der sprachlichen Integration zu lösen und bezeichnen die Offensive als unzureichend und "Mickymausprojekt"
- Die FPÖ bezeichnet die Maßnahmen als "Alibihandlung" und fordert einen sofortigen Asylstopp