Unglück in Ägypten

Michael überlebt 36 Stunden in gesunkenem Schiffs-Wrack

Ein Schweizer überlebte 36 Stunden im Wrack des gesunkenen Tauchschiffs "Sea Story" zwölf Meter unter Wasser.

20 Minuten
Michael überlebt 36 Stunden in gesunkenem Schiffs-Wrack
Michael Miles hatte wahrlich Glück im Unglück.
Tamedia AG

Michael Miles, ein 70-jähriger Schweizer aus dem Kanton Waadt, hat den Untergang des Tauchschiffs "Sea Story" im Roten Meer überlebt. Das Unglück ereignete sich am 25. November während einer Tauchsafari vor der Küste Ägyptens.

Vier Menschen kamen ums Leben, sieben weitere gelten noch immer als vermisst. Miles und ein finnischer Mitreisender überlebten 36 Stunden in einer teils gefluteten Kabine, zwölf Meter unter Wasser.

"Der Boden wurde plötzlich zum Dach"

Miles, ein erfahrener Taucher mit 158 Tauchgängen weltweit, erzählt gegenüber "24 heures": "Der Boden wurde plötzlich zum Dach. Der Flur war bereits zu zwei Dritteln unter Wasser. Wir entschieden uns, in der Kabine zu bleiben – es war sicherer als ein Ausbruchsversuch."

Eine Luftblase über ihren Köpfen rettete ihnen das Leben. Doch die Situation war alles andere als komfortabel: Möbel wurden durch den Wellengang zerstört, Nägel verletzten sie und auslaufender Treibstoff machte das Atmen schwierig. Miles schilderte: "Die Stunden vergingen quälend langsam. Niemand suchte nach uns, und wir hörten nichts."

Erst am Dienstagmorgen entdeckten Rettungstaucher die beiden Überlebenden. "Ich sah durch einen Türspalt das Licht einer Lampe. Endlich Retter!" Miles und sein finnischer Begleiter mussten sich durch einen engen Schacht und eine offene Luke ins Freie kämpfen. Sie wurden schließlich unverletzt an die Oberfläche gebracht.

Das Schiff wurde von einer riesigen Welle getroffen – daraufhin kenterte es. Der "Sea Story" fehlte eine Kieleinrichtung, die Stabilität hätte bieten können. Laut Miles funktionierten zudem die Notrufsignale der Rettungswesten nicht, weil keine Batterien eingesetzt worden waren. "Das hätte Leben retten können", kritisierte er.

Er schrieb eine Abschiedsnachricht

Die Behörden erklärten, das Schiff habe alle erforderlichen Inspektionen bestanden und sei technisch einwandfrei gewesen. Dennoch wird der Vorfall nun untersucht. Am Unglücksort waren 31 Touristen verschiedener Nationalitäten sowie 13 Besatzungsmitglieder an Bord. Miles hob die ungewöhnlichen Umstände seiner Rettung hervor: Ein Taucher, der zufällig auf einer militärischen Fregatte vor Ort war, setzte sich aktiv für die Suche nach Überlebenden ein.

"Ich werde wieder tauchen", sagte Miles nach seiner Rückkehr in die Schweiz. "Auch im Roten Meer. Meine Priorität ist jetzt, mich zu erholen." Miles hatte während seiner Zeit unter Wasser eine Abschiedsnachricht an seine Familie aufgenommen – für den Fall, dass er nicht überlebt. "Die Menschen mögen Geschichten mit einem guten Ende, oder?"

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    Denise Auer, IStock (Symbolbild, Fotomontage)

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Schweizer namens Michael Miles überlebte 36 Stunden im Wrack des gesunkenen Tauchschiffs "Sea Story" im Roten Meer, während vier Menschen starben und sieben weitere vermisst werden.
    • Miles und ein finnischer Mitreisender überlebten in einer teils gefluteten Kabine dank einer Luftblase über ihren Köpfen, bis sie schließlich von Rettungstauchern entdeckt und unverletzt an die Oberfläche gebracht wurden.
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