Fashion and Beauty
Mexiko rügt Zara wegen Sommerkleid
Ein türkises Midikleid mit Muster brachte der spanischen Modemarke Zara jetzt eine Rüge wegen kultureller Aneignung ein.
Ein scheinbar einfaches, sommerliches Blumenkleid hat der spanischen Modekette Zara Ärger eingehandelt. Weil das Blumenmuster darauf Ähnlichkeiten mit dem Muster der traditionellen Huipil-Kleidung aus Mexiko aufweist, gibt es dafür jetzt Kritik direkt aus dem mexikanischen Kulturministerium.
In einem Brief fordert Kulturministerin Frausto Guerrero von Zara eine öffentliche Erklärung für die "Aneignung des Gemeinschaftsbesitzes verschiedener indigener Völker". Außerdem möchte sie von Zaras Mutterkonzern Inditex einen Vorschlag, wie das Unternehmen Entschädigung leisten könnte.
Wochenlange Handarbeit
Denn die mexikanischen Handwerkerinnen und Handwerker, die solche Kleider oft in wochenlanger Handarbeit herstellen, sollen auch einen Anteil am Geschäft mit indigener Kunst haben. Gerade die traditionellen Huipil-Kleider dauern in der Herstellung mindestens einen Monat und werden von Frauen im Hüftwebstuhl gewebt. Die Symbole auf den Kleidern sind mit der "Umwelt, Geschichte und Kosmovision der Gemeinde" verbunden.
Nebst Zara wurde auch die US-amerikanische Modekette Anthropologie gerügt. Und Modeschöpferin Isabel Marant erhielt bereits im Jahr 2019 einen Brief, weil sie in ihrer Kollektion Muster der Purepecha-Gemeinschaft verwendete. Die Designerin entschuldigte sich daraufhin öffentlich.
Zara reagierte
Mit den Briefen will Mexikos Kulturministerin Maßnahmen zum Schutz des kulturellen Erbes indigener Gemeinschaften ergreifen und "die Rechte indigener Menschen schützen, die historisch benachteiligt wurden".
Von Seiten Inditex, heißt es in einem Statement: "Das betreffende Design wurde in keiner Weise absichtlich von der Kunst des mixtekischen Volkes in Mexiko entlehnt oder beeinflusst." Online ist das Kleid mittlerweile nirgends mehr zu finden.