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Mexalen und Co. – 539 Medikamente nicht lieferbar

Die heftige Virus-Welle sorgt seit Wochen für einen Medikamenten-Engpass. Immer noch sind 539 Arzneimittel nicht oder nur eingeschränkt verfügbar.

Heute Redaktion
In Österreich gehen langsam die Medikamente aus.
In Österreich gehen langsam die Medikamente aus.
Getty Images/iStockphoto

Apotheken melden seit Wochen immer wieder Medikamenten-Engpässe. Zahlreiche Antibiotika, Schmerzmittel oder bestimmte Augentropfen sind derzeit gar nicht oder nur mit Verzögerung lieferbar, "Heute" berichtete. Eine Entspannung der Situation ist derzeit nicht in Sicht.

Arzneimittelhändler produzieren nicht mehr in Europa

Immer noch gelten 539 Arzneimittel als nicht oder eingeschränkt verfügbar, berichtet "Die Presse". In der Liste finden sich u.a. Asthmasprays für Kinder, Magentabletten, Blutdrucksenker, Beruhigungstabletten, Schmerzmittel wie Mexalen oder Thomapyrin sowie das Antibiotikum Penicillin. 

Bei der Österreichischen Apothekerkammer sieht man die Ursache in der derzeitigen Art der Herstellung. Aus Kostengründen produzieren die meisten Arzneimittelhändler nicht mehr in Europa, sondern fast nur noch in Asien.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) will deshalb die seit längerem diskutierte Wirkstoffverschreibung vorantreiben, wie sein Büro dem ORF-Wirtschaftsmagazin Eco vor wenigen Tagen erklärte. Das bedeutet, dass Ärzte nicht mehr ein konkretes Produkt verschreiben, sondern nur den Wirkstoff. Apotheken könnten dann einfacher auf andere Präparate ausweichen und Lieferengpässe vermeiden, heißt es aus dem Ministerium.

In anderen EU-Ländern gibt es diese Regelung bereits. Es regt sich hier allerdings Widerstand in der Ärztekammer. Sie sieht in der Wirkstoffverschreibung eine mögliche Gefährdung der Patientensicherheit und hat sich mehrmals gegen die Maßnahme ausgesprochen.

Hausärzte 400 Mal am Tag konsultiert

Wegen der weltweit anhaltend hohen Nachfrage an Medikamenten und der Exportverbote in China könnte es in den kommenden Monaten zu noch größeren Schwierigkeiten bei den Lieferungen kommen.

Und die Infektionswelle reißt nicht ab. Laut Ärztekammer werden Hausärzte derzeit im Schnitt täglich 300- bis 400-mal kontaktiert.

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